Thema:
Eine kleine Geschichte: flat
Autor: B.I.G. Boss 370
Datum:12.11.13 10:12
Antwort auf:Re:Grundloses Amazon-Bashing stinkt von Matze

>Der Amazon-Service ist nur noch ein schwacher Schatten von dem, was er früher mal war.

Du stellst deine persönliche Erfahrung als allgemein gültiges Naturgesetz dar.

Durch deine Art der Formulierung (übrigens hier im gesamten Thread) merkt man wie wütend du deswegen auf Amazon bist und dir Luft machst indem du die Tolinos feierst und alles von Amazon als bodenlose Frechheit brandmarkst.

Nur für dich zur Entspannung, hier eine kleine Geschichte:

Ich mag Schnäppchen. Ich mag Videogames.

Aber Bioshock Infinite hatte ich bisher ausgelassen. Dann kam der große Tag. Es war Mitte Oktober und noch unverhältnismäßig warm draußen. Selbst vereinzelte Wespen haben einem noch das Leben schwer gemacht.

Doch an jenem Tag sollte das alles überschattet werden von genau dem Angebot, auf das ich schon so lange gewartet hatte: Bioshock Infinite für 11€. 11 Euro! Konnte man das noch toppen? Wohl kaum. Es sei denn man lässt sich das Teil in eine Saturn-Filiale liefern, dann spart man sich das Porto und zahlt tatsächlich nur elf Sternis.

Und so bezahlte man Freudestrahlend per Paypal. Denn wer in die Filiale liefern lässt muss sofort bezahlen. Merkwürdig, aber egal, denn: Das Spiel war toll, der Preis war heiß, der Tag, trotz Wespen, gerettet.

Ein paar Tage zogen ins Land, das spätsommerliche Wetter wich regnerischen grauen Tagen, es stürmte und irgendwie wollte diese Bestätigungsmail mit der Mitteilung, dass man sein Spiel in der Filiale abholen kann einfach nicht bei mir eintrudeln. Es zogen 12 graue Tage ins Land. Am dreizehnten Tage nach meiner Bestellung und Bezahlung schrieb ich dann eine Mail um mich zu erkunden. Zwei Tage später erreichte mich dann eine Antwort von Saturn:

"vielen Dank für Ihre E-Mail.

Wir haben Ihr Anliegen zur weiteren Bearbeitung an den Saturn in Schlumpfhausen* übergeben."

Hach, was sind schon knapp zwei Wochen Wartezeit, wenn man sich endlich mit dem Gedanken beruhigen kann, dass jetzt die zuständigen Verantwortlichen direkt vor Ort den Fall für mich klären würden.

Es wurde kälter, stürmischer. Es begann verstärkt zu regnen, Bäume wurden samt Wurzeln auf die Straßen geschleudert. Aber mein Paket ward ungesehen. Die Antwort von der Saturn Filiale muss irgendwo zwischen Absender und NSA abgefangen worden sein.

Also nahm ich meine Feder in die Hand und erkundigte mich erneut nach dem Verbleib meiner heiß ersehnten Ware. Genau drei Wochen nach Bestellung und Bezahlung bekomme ich die Antwort, dass wohl etwas schief gelaufen sei.

Es folgt eine zweite Versandbestätigung und dann am 23. Tage nach meinem Schnäppchen-Fund halte ich das Spiel endlich in meinen mittlerweile eisig kalten Händen.

Was lernen wir daraus: Ich habe eine schlechte Erfahrung gemacht und einen Service erlebt, der nicht dem entspricht was ich online gewohnt bin. Bevor ich da noch mal bestelle zahl ich lieber irgendwo nen Zehner mehr. Amazon hat das, was ich bei einem Einkauf erwarte einfach neu definiert. Nicht durch Zufall, sondern über einen Zeitraum von knapp 1 1/2 Dekaden.

Aber aus meinem kleinen Erlebnis leite ich keine grundlegend für alle gültige Gesetzmäßigkeit ab.

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*Standort der Filiale aus dramaturgischen Gründen geändert.


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