Thema:
Re:Der Beitrag eines türkischen Reporters aus der Taz flat
Autor: Guy
Datum:11.05.13 13:12
Antwort auf:Re:Der Beitrag eines türkischen Reporters aus der Taz von sap

>>>>[http://www.taz.de/Gastbeitrag-NSU-Prozess/!116058/]
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>>>>Also ich finde den Artikel und die Art der (kaum vorhandenen) Berichterstattung schon etwas eigenartig.
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>>>>Vor allem der folgende Schlussabsatz des Artikel ist imo recht befremdlich.
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>>>>"Für den durchschnittlichen Ali-Normal-Einwanderer sind die letzten 20 Jahre auf zwei Sätze reduzierbar. „Jederzeit kann das Wohnhaus eines Türkeistämmigen brennen.“ und „Jederzeit kann ein Türkeistämmiger Opfer einer rassistischen Mordserie werden.“
>>>>So ist die Abkapselung der Türkeistämmigen auch nach 50 Jahren in diesem Lande zu betrachten. Die Deutschen sind aus historischen Gründen per se rassistisch und dementsprechend halten wir unsere alltäglichen Kontakte gering, so diese Lesart. Deshalb ist das NSU-Verfahren historisch relevant. Um das Vertrauen der Angehörigen und der Einwanderer wieder zu erlangen. Und wegen der Möglichkeit, die Verbindungen des Verfassungsschutzes zur rechten Szene umfassend aufzuklären."
>>>
>>>Vielleicht ein bisschen zu überzogen; aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass man sich als türkischer oder überhaupt muslimischer Einwanderer hier nicht sonderlich willkommen fühlt und sich vielleicht (auch) deswegen "abkapselt". Und solche Vorgänge wie der NSU und alles, was da drumherum (schief) gelaufen ist machen das bestimmt nicht besser.
>>
>>Kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen.
>>Mein Vater kam vor fast 60 Jahren aus dem damaligen Palästina nach Deutschland, um Medizin zu studieren.
>>Er war/ist Moslem, konnte kein Deutsch, usw., biss sich aber durch, lernte die Sprache, arbeitete und machte sich die Finger schmutzig, um zu leben und sein Studium zu finanzieren.
>>Er lernte hier seine (deutsche) Frau kennen und baute sich ein Leben auf, schloss sein Studium ab, promovierte und ließ sich auf dem Land nieder.
>>Er fand Freunde, trank auch mal ein Bierchen in lockerer Runde, passte sich an die hiesigen Bräuche und Lebensweisen an und integrierte sich somit erfolgreich.
>>Das zeigt: ES GEHT, WENN MAN WILL!
>>Wenn man natürlich nach Deutschland kommt, um hier genau wie in der Türkei oder einem anderen orientalischen/muslimischen Land zu leben und einem die deutsche Kultur und Lebensart, ja selbst die Sprache, am Arsch vorbeigehen, dann muss man sich nicht wundern, wenn man nicht mit offenen Armen empfangen wird...
>
>hier gehts nicht um die Integrierresistenten, es werden hier leute diskriminiert die seit generationen hier leben und sich hier mehr oder weniger integriert haben. Die NSU Morde zeigen doch, dass leute ermordet wurden die hier eine existenz aufgebaut hatten und ganz normale steuerzahler waren. Ich kann es nicht oft genug sagen ein gleich qualifizierter deutscher findet viel schneller (weniger Bewerbungen schreiben) einen Job als ein gleich qualifizierter ausländer, das ist leider Fakt und lässt tief blicken.


Das mag sein - mein Statement bezog sich auch eher auf den Kommentar des "türkischen Reporters", der für mich irgendwie danach klang, als wolle man das Abkapseln vieler Türken von der Außenwelt usw. nun als Folge von Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit darstellen...


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