Thema:
Re:Der Beitrag eines türkischen Reporters aus der Taz flat
Autor: Telemesse
Datum:11.05.13 12:11
Antwort auf:Re:Der Beitrag eines türkischen Reporters aus der Taz von Florian M.

>>[http://www.taz.de/Gastbeitrag-NSU-Prozess/!116058/]
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>>Also ich finde den Artikel und die Art der (kaum vorhandenen) Berichterstattung schon etwas eigenartig.
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>>Vor allem der folgende Schlussabsatz des Artikel ist imo recht befremdlich.
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>>"Für den durchschnittlichen Ali-Normal-Einwanderer sind die letzten 20 Jahre auf zwei Sätze reduzierbar. „Jederzeit kann das Wohnhaus eines Türkeistämmigen brennen.“ und „Jederzeit kann ein Türkeistämmiger Opfer einer rassistischen Mordserie werden.“
>>So ist die Abkapselung der Türkeistämmigen auch nach 50 Jahren in diesem Lande zu betrachten. Die Deutschen sind aus historischen Gründen per se rassistisch und dementsprechend halten wir unsere alltäglichen Kontakte gering, so diese Lesart. Deshalb ist das NSU-Verfahren historisch relevant. Um das Vertrauen der Angehörigen und der Einwanderer wieder zu erlangen. Und wegen der Möglichkeit, die Verbindungen des Verfassungsschutzes zur rechten Szene umfassend aufzuklären."
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>Vielleicht ein bisschen zu überzogen; aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass man sich als türkischer oder überhaupt muslimischer Einwanderer hier nicht sonderlich willkommen fühlt und sich vielleicht (auch) deswegen "abkapselt". Und solche Vorgänge wie der NSU und alles, was da drumherum (schief) gelaufen ist machen das bestimmt nicht besser.


Ja mag sein. Aber so eine Schreibe bedient doch lediglich die gängigen dämlichen Stammtischparolen ala alle Muslime sind Terroristen und die Deutschen sind eh alles Rassisten und verkappte Nazis. Das führt doch zu nix.
Und das ideologisch verblendete Täter kein großartiges Reueverhalten an den Tag legen ist doch auch nix neues. (Siehe Nürnberger Prozesse)
Die Opferrfamilien im Gerichtssal werden so dargestellt als ob Sie irgendein spezielles reumütiges Verhalten der Täter sehen wollen und das halte ich für Quatsch. Ich denke Sie wollen den Tätern einfach mal in die Augen sehen und erleben was das für Menschen sind. Das deren Verhalten niemals den Erwartungen der Opfer gerecht werden wird dürfte jedem klar sein.

Ich denke einfach eine etwas sachlichere Berichterstattung wäre der Sache sicherlich dienlicher als eine solche Emotionalisierung.


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