Thema:
Re:zu Django (Speuler) flat
Autor: Pezking
Datum:29.01.13 09:29
Antwort auf:zu Django (Speuler) von Knight

>Denn die Visionen vom Sklaven der von den Hunden zerrissen wird hat doch Django und nicht der Schultz?

Nein, das sind eindeutig die Visionen von Schultz. Sein eigenes schlechtes Gewissen und der Hass auf Candie übermannen ihn.

>Für mich sah das eher dannach aus, dass Schultz in dem Moment zum allersten Mal einem Gegner Intellektuell unterlegen war (natürlich nicht Candy sondern dem Jackson Charakter, was in dem Falle doppelt schlimm war da er Leuten in seiner Position eigentlich ein anderes Schicksal wünschen würde). Und da ist es ihm nicht runtergegangen wie Candy dadurch plötzlich Überwasser - und ihn an der Angel hatte und diesen Handschlag von ihm gefordert hat. Ist da nicht eher sein Ego mit ihm durchgegangen und er hat sich des einzigen Mittels bedient ihn zu besiegen welches ihm da noch zur Verfügung stand, nämlich indem er ihn erschiesst?

Näh, würde ich nicht sagen. Schultz war deprimiert über seine eigene Rolle auf dem Weg hin zu Candyland (-> D'Artagnan). Sein Plan war ein Plan, der innerhalb der Sklavenhalter-Gesellschaft funktioniert. Keine Rache, keine Gerechtigkeit - sondern nur das Ziel des geschickten Freikaufens von Broomhilda vor Augen.

Schultz (und Django) spielten bis dahin nach den Spielregeln der Sklavenhalter, anstatt diese zu bekämpfen. Und dabei mussten sie ein ums andere Mal die Misshandlung von Dritten tolerieren.

Aber Schultz besann sich noch ein letztes Mal zurück auf den Plan, und schluckte sein schlechtes Gewissen runter, um den Kauf von Broomhilda zu vollenden. Bis Candie es auf die Spitze trieb, und ihm durch den Handschlag auch noch seinen Stolz nehmen wollte. Da war dann Schicht im Schacht, Schultz opferte sich und ließ Django endgültig von der Kette.

Hence: Django Unchained.

>Denn eigentlich hat er doch in dem Moment Djangos Leben und jenes seiner Frau geopfert für seinen verletzten Stolz (was auch klar rüberkommt, Django KANN das Gefecht nicht gewinnen).

Schultz glaubte an Django. Er nannte ihn die "schnellste Hand des Südens". Natürlich traute er ihm zu, die ganzen fetten Candyland-N00bs auszuschalten. Und Django hätte das auch geschafft, wenn man ihn nicht durch die Geiselnahme von Broomhilda zur Aufgabe gezwungen hätte.

>Warum sollte er sich sonst bei jenem für sein Handeln entschuldigen?

Weil sein Stolz Django zum Handeln gezwungen hat. Schultz glaubte an Django und seinen Triumph, aber er bürdete ihm damit einen weiteren harten Gang durch Blut und Feuer auf.


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