Thema:
Re:Emotionen flat
Autor: tofmof
Datum:01.09.12 12:13
Antwort auf:Emotionen von Knight

>Mal wieder eine Diskussion wo man sich von Herzen wünscht dabei gewesen zu sein. Ist ja kaum auszuhalten wenn man da nicht direkt mitreden kann :)
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>Was ich mit allem Verständnis absolut gar nicht nachvollziehen kann ist die Kritik an der Emotionalität der Geschichte/Figuren/Actionszenen.
>Schon die Eröffnungssequenz hat mich sofort mitgerissen und in mir ein Gefühl des Respekts Bane gegenüber ausgelöst. Dieses wurde beim ersten Kampf gegen Batman noch zementiert. Und da habe ich bei jedem Schlag gegen den dunklen Ritter mitgelitten. Richtiges Mitleid für diese Figur welche ihrem Gegner derart hoffnungslos unterlegen ist hat sich eingestellt. Eine grossartige, emotionale Szene.
>Gefroren hat es mich dann bei der Stadionsequenz. Die Bilder von Bane wie er die Treppe hochsteigt in Verbindung mit der durch den Jungen vorgetragenen amerikanischen Nationalhymne, sind mit etwas vom Besten was es dieses Jahr im Kino zu sehen gab.
>Dann die Unterhaltungen zwischen Alfred und Bruce. Es war so schmerzhaft mit anzusehen wie diese tiefe, über zwei Filme aufgebaute, Freundschaft zu zerreissen drohte. Da ist gar nichts unterkühlt oder ohne echtes Interesse an den Figuren inszeniert worden. Und sowohl Alfred wie auch Blake sind ENORM wichtig für Bruce Waynes/Batmans Entwicklung - wie kann man ernsthaft sagen, die beiden wären in der Handlung unwichtig gewesen?
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>Ebenfalls Batmans erstes Auftauchen im Film hat bewegt. Wie schlimm ist es mit anzusehen, wie er von allen Polizisten Gothams verfolgt wird und nichts anderes tun kann als sich aus dem Staub zu machen, weil er, wie wir als Zuschauer wissen, der von Grund auf beste Kerl in dieser verfluchten Stadt ist und niemals die Hand gegen unschuldige/unwissende erheben würde?
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>Ich könnte noch mehr aufzählen aber mein Problem sollte klar sein. Mit was für einer Einstellung muss man also in den Film gegangen sein um da nichts zu spüren bzw. wie kann einem das scheissegal sein?


ich glaube du hast etwas grundlegendes misverstanden. nicht uns sind die emotionen egal, nolan scheint kein interesse daran zu haben seine figuren wie normale emotionale menschen handeln zu lassen. du sprichst bruce an! sehr gut! angeblich sein ganzes leben ist er bruce zur seite gestanden. um dann dessen leiden endlich zu beenden erzaehlt er ihm von dem vorenthaltenen brief. und das ist grund genug fuer wayne ihn einfach rauszuschemissen?? sehr seltsam. mag ja sein, dass du vor bane einen riesen "respekt" hattest nach der anfangssequenz, aber auch er wird gerade was seine motivation absolut unzuriechend aufgebaut. er ist boese. wow. wieso macht er das alles? warum spielt er den laufburschen fuer die alte? catwoman: im grunde ein sympathisch gespielter charakter, aber woher kommt der sinneswandel vom eiskalten dieb zum helferlein in der not? und warum hat wayne ein herz fuer sie? sie hat ihm die kette geklaut, immerhin eine erinnerung an seine verstorbene mutter, aber anstatt sie dafuer batman-style zu richten laesst er sich gleich noch mal von ihr verarschen...und vergibt ihr wieder (ohne zu wissen, ob sie letztendlich helfen wird). alles etwas duenn wie ich finde.
ich habe die tage avengers gesehen. bei aller liebe, aber haette batman auch nur einen bruchteil der monumentalen action geboten, wie dieser film, haette niemand gemotzt. avengers wollte nie mehr sein als er ist: ein spassiger superheldenfilm mit viel action und einem launigen team. batman will superheldendrama in der echten welt sein, mit viel emotionen einem arsch voll figuren und einer verzwickten handlung und failt in den meisten punkten imho voellig.

p.s.: schreib doch eine lesermail an celluleute(at)gmail.com, dann koennen wir im podcast gerne dazu stellung nehmen und du bist praktisch auch "mit dabei" und darfst mitreden.


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