Thema:
Das Problem ist imo tiefgreifender flat
Autor: oDin
Datum:11.12.10 18:09
Antwort auf:Wikileaks neue Enthüllungen von Bloodflower

Im Vorfeld muss ich sagen, dass ich die ganze Thematik nur am Rande verfolge und ich damit jetzt auch nicht 100%ige Richtigkeit beanspruche. Trotzdem mal ein paar Überlegungen.

So wie ich das verstanden habe sind neben den Afghanistan-Protokollen die US-Depeschen so ziemlich das öffentlichkeitswirksamste was Wikileaks veröffentlicht hat. Aber gerade bei den Einschätzungen der Diplomaten von führenden Politikern (das wohl mit am meisten Schaden bei der Aussenwirkung der USA angerichtet hat) verstehe ich die Aufregung nicht wirklich, aus der Sicht eines deutschen Staatsbürgers meine ich jetzt. Klar, kommt so etwas abwertend rüber, was aber imo bei Verschriftlichungen von exakten, auch negativ beschreibenden Eigenschaften nicht zu verhindern ist. Weiterhin sollte man Bedenken, dass in Zukunft solche Informationen nicht so leicht zugänglich gemacht werden bzw. verbal geäußert werden, womit sich nicht viel ändern wird.

Ein Beispiel aus einem anderen Kontext. Ich hab mal ein Interview von einer Rektorin gelesen, die auch zugegeben hat, dass mal schnippische Kommentare von der Lehrerschaft kommen ala "Ah, da kommt die Supermutti.". Ich denke, das solches Verhalten durchaus zum Menschen dazugehört, und Diplomaten ja auch über irgendwas schreiben müssen.

Ironischerweise zeigt Julian Assange mit manchem Verhalten seinerseits wieso eine Plattform wie Wikileaks überhaupt notwendig ist. Die Personifizierung von Wikileaks durch Assange, das Mundtotmachen von Kritikern innerhalb der eigenen Reihen, latenter Größenwahn. Hier zeigt sich doch ganz deutlich wie Macht jemanden korrumpieren kann. Geht es hier wirklich noch um die Sache, um Wikileaks, oder geht es um die Aufarbeitung der Komplexe eines Assanges?


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