Thema:
Re:Kann mir mal einer den Sinn der Leaks erklären? flat
Autor: Tweety
Datum:06.12.10 20:09
Antwort auf:Kann mir mal einer den Sinn der Leaks erklären? von Pezking

>Meine spontane Reaktion: Assange ist eine unerträgliche Attention Whore, die geleakten US-Dossiers über dt. Politiker sind unbedeutender Pipifax, und generell scheint es mir eine verdammt schlechte Idee zu sein, die internationale Diplomatie zu torpedieren.

Ja gut, die Akten über die deutsch-amerikanische Beziehung sind vielleicht nicht der Brüller. Vieles was man (vielleicht auch die Regierung) sich gedacht hat, hat man halt jetzt schwarz auf weiß. Aber andere Akten wie die über Russland sind dann doch etwas brisanter.
Ob es gut ist sowas zu veröffentlichen? Ich finde größtenteils ja. Es ist gut, das mal Fakten auf den Tisch gelegt wird und nicht nur rumgeheuchelt wird.

Bei dem Leak von heute mit den kritischen Zielen der USA bin ich mir auch nicht sicher, ob das was bringt das zu veröffentlichen. Ich finde, wikileaks sollte aufzeigen was schief läuft.


>Ich spiele selbst nicht gerne den Zyniker, aber dort wird natürlich seit Ewigkeiten schmutzige Wäsche gewaschen, und das wird auch ewig so weitergehen. Und Assange wirkt auch nicht gerade wie der amtierende Ethik-Weltmeister...

Warum? Die Anzeige wegen Vergewaltigung kann man IMO nicht 100% ernst nehmen, nicht bei dieser Person. Und sonst?

>
>Dann die ständigen Ankündigungen von Ankündigungen


Welche? Kann mich an sowas nicht erinnern, nur direkte Ankündigungen.
Das man in den heutigen, schnelllebigen Medien länger als 2 Wochen aktuell sein will finde ich bei dieser... Mission (naja, mir fällt nix besseres ein) logisch.
Deswegen eben öfter Ankündigungen von weiteren Leaks.


>, die Erpressung der Regierungen mit diesem ominösen "Doomsday-File" (das er auch gegen seine Vergewaltigungs-Anklage anwenden will)...der Typ erinnert mich an den Joker: "Some people just want to see the world burn."

Erpressung? Ist für mich sowas:"Entweder ihr macht, was ich will oder etwas passiert". In diesem Fall ist es doch: "Wenn ihr mich umbringt, dann passiert etwas". Er fordert keine Aktion sondern sagt, wie die Reaktion sein würde.


>Aber hier scheint er ja nach kurzem Querlesen des Threads eher beliebt zu sein. Also: Woran liegt's? Was ist das Gute an Assange und seinen Leaks?

Wie oben schon angemerkt: Alles von wikileaks blind gut zu finden ist nicht der richtige Weg, wenn man es als Journalismus bezeichnet muss man es auch als solchen behandeln - kritisch. Ich erhoffe eine offenere Art der Politik.


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