Thema:
Vitamin B flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:30.11.10 02:08
Antwort auf:FDP-Informant von Liyah

>Warum hört man in den Nachrichten eigentlich nix vom FDP-Informanten? Viel interessanter, als was die Diplomanten von unseren Politikern halten. Laut Spiegel hat wohl ein hohes FDP-Mitglied die Amis schön über die Koalitionsverhandlungen nach der letzten Bundestagswahl am laufenden gehalten. Find ich schon bedenklich, dass die praktisch mit am Tisch sitzen, wenn bei uns eine Regierung gebildet wird.

Die haben Freunde. Wo verläuft die Grenze zwischen Freundschaft, Seilschaft, einem Gespräch über die eigene Karriere und vertraulichen Infos?

Es ist wie im richtigen Leben: Leute profitieren von Dingen. Die Koalitionsverhandlungen sind nicht per se geheim, dass die Amis Kenntnis davon haben, hätte am Ergebnis nichts geändert, aber die Gefälligkeit könnte oder könnte nicht einem FDP-Futzi, der mal bei einem von PriceWaterhouseCoopers gesponserten "transatlantischen Get-Together" einen anderen Gelaffen aus Übersee kennengelernt haben, der ihm nach seiner Karriere in der Legislative einen netten Job bei einer Versicherung verschafft. So läuft das Leben, im übrigen nicht nur unter den oberen 10.000. Entweder man ist drinnen - oder draußen.

Das Zusammenspiel, man könnte Kakophonie oder Gleichklang dazu sagen je nach Position, zwischen Leuten die sich gegenseitig den Arsch lecken, man könnte sagen die Rimming-Weltmeisterschaft, nennt sich Diplomatie.

Problematisch wirds nur, wenn der erste kackt.

Dass es einen Player wie WikiLeaks gibt, der als NGO zwischen ALLEN Stühlen steht, ist das eigentlich interessante, wie unten steht. Dass die USA mit runtergelassener Hose darstehen, ist folgerichtig. Der Apparat ist gigantisch, die Lücken ergeben sich quasi von selber. Wer überall aktiv ist, riskiert auch überall, auf Maul zu kriegen und sich unbeliebt zu machen.

Ist nur die Frage, wie das auf die Obama-Administration zurückfällt. Hätte es unter Bush dieses Wikileak gegeben, kein Mensch hätte überrascht, wie Bush zu Schröder steht. Die Distanz Obamas zu Merkel war verglichen damit nur implizit. Die Vorzeichen waren auch ganz andere.

Zudem ist der wirkliche Krisenherd das geöffnete Nähkästchen der durchaus heterogenen islamischen Welt. DAS dürfte wirklich Zündstoff bieten, wie die vermeintlichen Glaubensbrüder einander sehen. Aber Saudi-Arabien könnte niemals offen Position gegen den Iran einnehmen, dazu ist das Verhältnis der Moslems zu den Juden zu vergiftet, als deren inkarnierter Feind das Mullah-Regime gilt (Gott, ich schreibe schon wie Peter Klöppel, goddammit...). Da stehen wirklich ein paar Kollegen mit offener Hose voreinander da, die Konsequenz wird aber wahrscheinlich die sein, dass alle ihre Wurst wieder einpacken, sich umdrehen und so tun als sei es nie passiert.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname