| Noch ein Nachtrag |  |
zu meiner finanziellen Situation - nicht als Rechtfertigung, sondern weil man als Arbeitsloser oft von Tierschützern mit Skepsis gesehen wird (wir kennen ja alle die Bilder der Kippen drehenden, zahnlosen Mutti, die vor dem Kacheltisch sitzt, während im Hintergrund eine einsame Katze traurig Brekkies mümmelt):
Das (sehr nette) Paar, das bei mir die Vorkontrolle gemacht hat, hat mir die gleiche Frage gestellt und meine Antwort darauf ist meine absolute Überzeugung: Es ist alles eine Frage der Prioritäten.
In meinen Augen sind Katzen dort gut aufgehoben, wo sie einen hohen Stellenwert haben. Die reichsten Adoptanten nützen einem Tier nichts, wenn sie der Katze keinen emotionalen Wert beimessen, sie nicht auf die teure Couch darf oder an den TA Kosten gespart wird.
Meine Tiere kommen - für mich - noch vor mir. Sie bekommen sehr gutes, oft auch dementsprechend teures Futter, was ich mir leisten kann, weil ich dafür auf Dinge verzichte, die für andere selbstverständlich sind.
Ich schminke mich zum Beispiel nicht, gehe nicht aus (zumindest nirgendwo hin, wo man Eintritt bezahlen müsste) und lege keinen Wert auf teure Kleidung.
Felix konnte ich nur aufnehmen, weil ich jetzt wieder einen 1 Euro Job habe für mindestens ein Jahr und das Geld wieder für TA Notfälle sparen werde.
Die Vorkontrolleure haben gesagt, dass meine Katzen einen extrem gepflegten Eindruck machen, sie haben glänzendes Fell und Idealgewicht. Genauso sieht man meiner Wohnung auf den ersten Blick an, dass es eine "Katzenwohnung" ist. Spielzeug, Kratzbäume, leere, große Fensterbänke, etc.
Ich finde es einfach super, dass man mir die Chance gegeben hat, meine Tierhaltung zu zeigen und meine Einstellung zu erklären.
Leider wird man in deutschen Tierheimen wirklich oft kategorisch abgelehnt und sich keine Mühe gemacht. Und die Gründe sind teils nur haarsträubend! Bei Hunden sogar mehr als bei Katzen:
"Sie haben keine Arbeit? Dann haben Sie kein Geld für ein Tier!"
"Sie gehen Arbeiten? Dann haben Sie keine Zeit für ein Tier!"