Thema:
Re:Programmieren C# vs. Java / Tutorials flat
Autor: Siga
Datum:21.03.08 13:28
Antwort auf:Programmieren C# vs. Java / Tutorials von chiyabari

>Gibt es klar Vor- / Nachteile für eine Sprache?
Inzwischen eh nicht mehr.
Wenn man das kostenpflichtige Visual-Studio hat, kann man die Gui mit VBasic machen und die Anwendungs-Sachen mit C# (oder C++). Diesen "Mischmasch" gibts so bei Java bisher nicht oder nur eingeschränkt.

Und die Sprache unterbindet keine Lame-Progger. Luschen-Lamer-Progger lauern überall.

Bei Java sind es viele viele kleine Inseln und viele viele Standards. Aber dazu gibt es immer eine Referenzimplementierung und Test-Suites (wohl meist nicht kostenlos) und oft verschiedene Implementierungen von verschiedenen Anbietern und halt auch Anleitung halbwegs standartisiert. Man muss zwar "ständig" hinterhersein mit den Versionen usw., aber die "kleinen Inseln" das finde ich angenehmer als fette monolithische Releases wie bei .NET wo man von einem Tag auf den anderen "alles" neu lernen muss oder sonst aus Faulheit/Unwissen mit Steinzeit-Libs arbeitet die durch viel einfachere/schneller zu benutzende Libs abgelöst wurden.

Du programmierst gegen Interfaces die etwas machen sollen und die Sprache dahinter oder der Ort (Server, Desktop,...) sind egal. Wenn man schlau ist, und es hasst, für 10 verschiedene Objekttypen mit blossen Fingern SQL-Anweisungen zu tippern, wird man Objekt-Relationale Mapper (Hibernate, J2EE,...) nutzen und Anwendungsserver verehren, auch wenn man die in kleinen GUI-Tools oft eher nicht nutzt. Früher mussten wir das alles selber proggen :-( Heute gibt es ein Schlaraffenland tausender kostenloser! Libs/Interfaces+Implementierungen wo man Anwendungen eher konfiguriert als sich noch nen Wolf zu proggern. Für vieles muss man aber trotzdem noch immer viel zu viel proggen :-(

Java wird als langsam verächtet obwohl es an sich nicht langsam ist. Eclipse ist in Java und unter WindowsXP schneller als unter Linux. Java-SWING ist wohl lame oder man muss wissen, wie man es schnell bekommt. Das macht einen optisch schlechten/langsamen Eindruck, auch beim Kunden. Jbidwatcher ist z.B. von der Funktionalität "ok" und gewöhnungsbedürftig, aber das GUI ist zäh.
Das man beim Kunden erstmal die aktuelle .NET2.0 installieren muss, wird bei der Zeitbetrachtung dann gerne vergessen. Und das .NET3.0 vielleicht nicht auf XP oder Windows2000 läuft, ebenso.

Auf Servern läuft Java oft wohl schnell. Auch weil Infrastrukturen wie Fabrics/vorgefertigte Objekte die nur noch auf Auftrag lauern (Pools),... genutzt werden, ohne das man drüber nachdenken muss. Evtl. optimiert java sogar foreach auf mehrere Cores.

Aber wer sowas nicht anerkennt, kauft lieber einen Porsche als den Super-Truck, und wundert sich dann aber, das er die Aldis nicht beliefern darf und nur mit Blödinen als Kunden hat.


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