Thema:
top-notch flat
Autor: Sunspecter
Datum:14.12.05 23:49
Antwort auf:Kino: King Kong (kleine Spoiler) von Wurzelgnom

Ich fand ihn wirklich erstklassig. Man muss sich immer vor Augen halten, in welch dünnem erzählerischen Rahmen dieses Remake gestaltet wurde. Storytechnisch gesehen ist und war KK immer schon damals sehr limitiert. Finds daher gut, dass die erste Stunde der Storyeinführung gewidmet wurde, diese aber nicht allzu aufgeblasen oder gestreckt daherkam. Subplots gabs kaum, und die Liebesgeschichte zwischen Jack und Ann wurde erfreulich kurz gehalten.
Teils fand ich das Remake sehr schön selbstreflektierend, aber selten lächerlich was die Affe-Frau-Beziehung anbelangt. Okay, die Eislaufszene hätte man sich sparen können und auch die "Wunderschön"-Sequenz war etwas fremdschämerregend, aber insgesamt wirkte die Beziehung doch recht emotional, und das Ende ging mir zumindest nicht am Arsch vorbei. Was durchaus hätte passieren können (und das Todesurteil für den gesamten Film gewesen wäre), wenn man bedenkt, dass sich die Kong-Ann-Beziehung nur durch Blicke ausgedrückt hat.
Technisch fand ichs super, im Grunde gab es nix zu bemängeln, die gesamte Welt mit ihren Einwohner wirkte sehr homogen, alles sehr echt. Dass Kong absolut fantastisch animiert ist, muss ich nicht erwähnen. Auch wenn der Wow-Effekt sich nicht wie bei Gollum anfühlte. Konnte es auch gar nicht, denn hier hat man einen Gorilla perfekt imitiert, und kein Fantasywesen erschaffen.
Löblich fand ich auch, dass sich Kong (und alle anderen Wesen) sehr gut in die "echte" Umgebung angepasst haben, wie gesagt, alles sehr homogen. Die Dinos waren zwar wirklich gut und flüssig animiert, ich persönlich finde die "Puppen"-Dinos aus Jurassic Park aber immer noch am realistischsten. Aber mit den Puppen hätten man so eine Hammer-Choreografie wie den T-Rex-Kong-Fight nie und nimmer hinkriegen können.

Man hat die 3 Stunden zwar gemerkt, aber langweilig war der Film keine Sekunde. Die aus Story Gründen nötige Einleitung fand ich auch nicht so langatmig wie einige. Da hat Jackson schön den Spannungsbogen gespannt, um ihn dann nach einer Stunde abzuschießen. With a bang.

Alles richtig gemacht also, und trotzdem bleibts erzählerisch (aufgrund der limitierten Vorlage) recht schlicht. Weil daran allerdings nicht Peter Jackson Schuld ist, und er dieses Remaker superunterhaltsam auf die Leinwand gebracht hat, gibts volle 10/10 Blockbuster-Punkte von mir.


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