Thema:
Resolve und RAM flat
Autor: Raul
Datum:19.01.22 13:33
Antwort auf:Re:Gibt es ein brauchbares "open source/free" Videoprogramm von RouWa

Wenn du es schaffst, dich an Resolve zu gewöhnen, mach das. Die Software kommt ursrünglich aus dem Farbkorrektursegment, ist da immer noch (einer der) Quasistandart(s) und hat sich inzwischen zu einem beachtlichen Allrounder gemausert. Die Software kostete früher mal ein Vermögen. Selbst die Vollversion kostet mit 300$ lächerlich wenig. Das ist ne Startegie um Kameras zu verkaufen und weil man Marktanteile sichern will, denke ich.

Resolve ist relativ aufgeräumt. Du findest unendlich Tutorials und Artikel.
Es ist sehr komplex und unter Umständen für den Einstieg ungeeignet. Aber probier es mal aus, wenn du damit zurechtkommst, hast du was, was SEHR viele Werkzeuge mitbringt und professionell gewartet wird. Windows, Mac und Linux Varianten sind bis auf marginale Unterschiede alle auf gleichem Niveau.

Wir benutzen das immer wieder in der Postproduktion und beim Grading. Ich verwette meinen Arsch, jeder Youtuber benutzt das mindestens sporadisch auch ab und zu für einzelne Aufgaben.

-- RAM --
Unsere AVID-Schnittplätze haben alle 32GB RAM, das scheint vollkommen zu reichen solange man einfach schneidet. Genau die 32GB RAM haben mir gefühlt am DaVinci (eigentlich Blackmagic DaVinci Resolve) schon öfter nicht mehr gereicht, selbst bei kleineren Aufgaben in Schnitt und Farbkorrektur. Vermute mal, dass vor allem folgendes den RAM vollmacht/ausnutzt und Resolve von Hause aus mehr RAM erwartet als AVID und Premiere oder FinalCut. Den RAM voll machen (glaube ich):

- große Einzelbilder (DSLR Auflösung z.B., also 5000x3000, sowas)
- höhere Auflösungen
- Daten für mehrere Effekte die übereinander gerechnet werden müssen

Also ein modernen PC kommt mit 32GB und aktueller CPU problemlos aus, wenn du nur schneidest und für Berechnungen Zeit mitbringst.

-- CPU --
Man muss zwei Sachen verstehen. Schnittmaterial und Kameramaterial haben grundsätzlich andere Anforderungen. Kameras haben den Fokus auf geringe Datenmenge und komprimieren mit Hardware. Die PC-CPU ist beim dekodieren entsprechend am Limit, wenn man diese Daten nativ schneidet. Rechnet man diese Kameradaten in für Schnitt geeignete Formate wie DNxHD, ProRes usw. um, werden diese um ein vielfaches größer, aber für die PC-CPU sehr viel leichter zu rechnen, weil viel leichter dekodierbar.
Deshalb kann es sich lohnen, das Material für den Schnitt umzurechnen in online oder offline Proxies. Online heißt, man nimmt einen Schnitt Codec der unkomprimiert ist und fürs Master später auch reicht. Das ist besonders bei HD heutzutage kein Problem mehr wenn deine Festplatte schnell genug ist. Offline heißt, man nimmt einen in der Datenmenge noch kleineren Codec, der nicht mehr perfekt aussieht (Kompressionsartefakte), aber noch besser von älteren Maschinen zu rechnen ist.

Wenn man das macht, muss man am Ende des Schnitts wieder auf das Rohmaterial verlinken. Wenn man sich da reinfuchst, kann man mit uralten Laptops noch gut schneiden.


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