Thema:
OpenShot, Kdenlive, Shotcut etc. flat
Autor: HomiSite
Datum:01.10.20 13:47
Antwort auf:Videoschnittsoftware von RouWa

>Ich soll für unseren Verein zukünftig Videos machen und diese fürs Internet schneiden und konvertieren.

"Du machst jetzt unsere Videos!"
"Hä, ich kann Bildbearbeitung."
"Ja, bewegte Bilder sind doch das Gleiche!"

Die Frage ist ja auch, wie aufwändig die Videos werden sollen. Rohmaterial von einer Handy-Kamera bissl zusammenkürzen und dann auf YouTube rotzen ist ja was anderes, als Filme mit diversen Video- und Tonspuren und am besten noch Einblendungen etc.

>Hat jemand Erfahrungen mit DaVinci Resolve, Shotcut oder anderen Programmen? Auch im Hinblick auf autodidaktische Einarbeitung.

DAVINCE RESOLVE habe ich nie probiert. Ich glaube, ich hatte tatsächlich keine Lust auf die Registrierung.

Interessanterweise hatte ich das für die kostenlose Version von LIGHTWORKS gemacht. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob ich das Programm je ausprobiert habe - wohl nicht, da die kostenlose Version anscheinend nur in 720p (!) exportierte: [https://www.lwks.com/index.php?option=com_content&view=article&id=102&Itemid=213] (bis zum 11.10. kannst du aber die Dauerlizenz der Pro-Version zum halben Preis bekommen - 170€ :-D)

Früher hab ich mal mit PINNACLE STUDIO etwas rumgeschnitten, das war damals so das Einsteigerprogramm. Wie es heute ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall kostet die kleinste Version schon 60€ ("nur" sechs Spuren): [https://www.pinnaclesys.com/de/products/studio/]

Sony hat mit VEGAS MOVIE STUDIO auch eine Einsteigerlösung, die ich aber ebenfalls nie probiert habe. Hier kostet die kleinste Edition nur knapp 40€ und scheint mir da mächtiger als Pinnacle: [https://www.vegascreativesoftware.com/de/vegas-movie-studio/versionsvergleich/]

An der kostenlosen Front gibt's ja einige Projekte, aber viele sind halt tot oder auf niedrigem Niveau, würde ich sagen. Heraussticht davon OPENSHOT, aber ich muss sagen, dass ich trotz nominell recht ordentlichem Featureset immer irgendwie davon abgeprallt bin - vielleicht weil die Benutzeroberfläche zu simpel ist? :-) [https://www.openshot.org/]

Vielleicht lag's aber auch daran, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon bissl mit SHOTCUT herumgespielt hatte (nie große "Projekte"). Es frisst so ziemlich alles an Input und kann auch entsprechend vielseitig ausgeben, doch die Oberfläche ist ziemlich grausig!

Im Kern orientiert sich das Programm aber an Schnittkonventionen, würde ich sagen, und wenn man sich die relativ kompakten Tutorialvideos (z.B. auf der offiziellen Website) anschaut, ist man schnell in den Basics drin.

SHOTCUT ist meiner Meinung nach aber halt immer noch Open-Source-"Frickelsoftware", also teils sehr mächtig, aber oft auch umständlich und manchmal zickig (mittlerweile läuft's deutlich stabiler als früher). Vielleicht habe ich einige Bedienungsdetails nicht kapiert, trotzdem kann ich es nicht blind empfehlen.

Ebenso Cross-Plattform (aber mit stärkerern Linux-Wurzeln? K.A. wie's unter Windows performt) und auf dem zugrundeliegenden MLT-Framework basierend ist KDENLIVE, das möglicherweise geschliffener als SHOTCUT ist (GUI sieht zumindest etwas besser aus :-): [https://kdenlive.org/de/]

So, jetzt hab ich hier viel herumgeschwallt, ohne viel Hilfreiches gesagt zu haben. :-D Ich würde einfach mal ein Stündchen in OPENSHOT, KDENLIVE und SHOTCUT reinschauen, in dieser Reihenfolge. Und wenn das alles nix ist, eben an das Monster (?) DAVINCI RESOLVE.

PS: Noch in ganz früher Entwicklung (seit zwei Jahren) und nicht selbst ausprobiert ist OLIVE mit dem hehren Ziel, professionellen Open-Source-Freeware-Videoschnitt zu liefern: [https://www.olivevideoeditor.org]

PPS: Kennst du sicher: [https://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_video_editing_software]


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