| Mein Eindruck der Pandora Box 5 |  |
So, nachdem ich über den Thread hier gestolpert bin, habe ich mir als Weihnachtsgeschenk an mich die aktuellste Variante der Pandora Box bestellt - wie schon im Thread erwähnt, sollte man beachten, wirklich die 5er zu erwischen, 4s/5s sind wohl deutlich schwachbrüstiger, was den Prozessor betrifft - während beim 4er noch ein Singlecoremodell seinen Dienst verrichtet, findet man hier einen 4 Kern Prozessor. Zudem hatte das 4er Modell wohl mit manchem Fernseher das Problem, dass auch per HDMI neuere Fernseher die alte Auflösung nicht darstellen konnten.
Bestellt habe ich direkt über Amazon mit Versand aus Deutschland, zwar teurer als bei Ebay (da hab ich das Modell für 220.- gefunden), aber ich wollte mir a) den Zoll sparen und b) auch die Möglichkeit haben wollte, das Ding zurückzusenden, wenn sich das Ding als Crap herausstellen sollte.
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Was bekommt man jetzt für sein Geld?
Zunächst einmal ist das Paket an sich ein ganz schöner Klopper, wiegt knapp 6kg und das Board mit den beiden Arcadesticks ist knapp 80cm lang. Recht sauber verpackt, eine Anleitung in Englisch liegt vor, außerdem liegen ein VGA Kabel, ein HDMI Kabel, ein USB Kabel sowie ein Netzteil mit deutschem Stecker in dem Paket. Zudem auch noch zwei Ersatzknöpfe für den Austausch.
Auf den ersten Blick wirkt das Gerät sehr wertig, die Knöpfe haben einen ordentlichen Druckpunkt, auch die Joysticks hinterlassen einen guten Eindruck und reagieren sauber.
Das Gerät ist für zwei Spieler ausgelegt, man findet pro Spieler einen Joystick sowie 6 Buttons, zudem noch einen Startknopf für jeden Spieler, sowie 6 Buttons, die schick beleuchtet sind, zu deren Funktion ich später noch was sage.
In die Board verbaut sind zudem noch Lautsprecher, was für einen Betrieb am Monitor sicher ganz cool ist.
Als Anschlussmöglichkeiten findet man hinten einen VGA sowie HDMI Ausgang, einen USB Port, wenn man das Ding am PC, der 360 oder PS3 betreiben möchte (was tatsächlich geht, allerdings wenig Sinn macht IMHO, weil das Gerät, um an einer Konsole zu funktionieren, im Betrieb sein muss, sprich der Emulator läuft währenddesen), dazu noch einen Audiojack sowie der Stromanschluss. Hinzu kommt noch ein Button, mit dem man ins Menü der Box kommt sowie eine Regler für die Lautstärke.
Ah - was das Artwork betrifft, die neue Box hat ein abstraktes Artwork und im Gegensatz zu den Vorgängern nichts mit Bezug auf irgendwelche Arcadegames, find ich persönlich etwas schade.
Per HDMI an meinem Fernseher angeschlossen, wird das Ding sofort erkannt, hier ist schon der erste Unterschied zu den Vorgängern, das Gerät gibt, bis auf wirkliche alte Arcadetitel, ein HD Ready Signal aus und nicht wie die Vorgänger eine Auflösung von 800x600. Angeblich soll es mit VGA ein Full HD Bild geben, getestet hab ich das allerdings nicht.
Nach einem kurzen Jingle landet man dann auch schon im Spielemenü. Was ich sehr schade finde - leider gibt es keine Möglichkeit einer Suche oder die Titel nach eigenem Gusto anzuordnen, die Anordnung der Liste ist auch leider sehr eigen und nicht nach Titel oder Jahr. Am Ehesten ist die Anordnung nach Genre, wobei das auch nicht so ganz aufgeht.
Aber grob gesagt ist die Reihenfolge - 2P Prügler, Brawler, Plattformer, Shumps, Sportspiele, Rennspiele, Puzzler und Klassiker.
Über die Menütaste auf der Rückseite landet man bei den Optionen, hier kann man ein paar Einstellungen vornehmen, u.a. einzelne Schwierigkeitsgrade oder Leben einstellen, die Buttons testen, einen Grafikfilter ein- und ausschalten, soweit ich das gesehen habe auch die Buttons neu belegen, das Ding wieder auf Werkseinstellungen zurücksetzen und, und, und. Verglichen mit anderen Einstellungsmöglichkeiten bei Emulatoren halten sich die Möglichkeiten sehr in Grenzen, aber halb so wild (ich muss auch zugeben, dass ich mich mit den Einstellungsmöglichkeiten nicht so wirklich beschäftigt habe...).
Zu jedem Spiel läuft auch ein kleiner Clip rechts, was ganz praktisch ist. Das Gerät bootet die Spiele recht schnell, als "Bonbon" bekommt man bevor das Spiel startet, noch ein kleines "Get ready" Jingle mit Musik zu hören, was schnell dezent nervig sein kann.
Soweit ich gesehen habe, sind die Titel auch recht sauber emuliert, auch Titel neueren Datums laufen ohne grosse Aussetzer. Die meisten Titel werden mit Vollbild angezeigt, nur wirklich alte Spiele aus den 80ern laufen mit dicken Balken rechts und links und werden wohl mit 800x600 dargestellt, was dafür sorgt, dass oben und unten das Bild etwas abgeschnitten ist, was ich jetzt aber halb so wild finde.
Kommen wir zu dem, was vermutlich am Meisten interessiert, der Spieleliste. Wie erwähnt wirbt die Box mit 960 Spielen, allerdings muss man feststellen, dass dazu auch verschiedene Revisionen eines Spieles dazugerechnet werden - von SF II sind locker 7-8 Versionen am Start.
Dennoch hat man eine wirklich sehr umfangreiche Spieleliste, wenn man auch sieht, dass das Gerät seine Wurzeln im asiatischen Raum hat. Für Fans von Prügeln sowie Shumps ist das Ding ein echtes Fest, der Arcadepurist vermisst dafür den ein oder anderen Titel (kein SW Spiel, von MK gibt es auch nur den ersten Teil, auch Klassiker wie QBert vermisse ich, Super Mario, Pacman etc ist dagegen mit am Start).
Es fehlen zudem Titel wie Karate Champ oder diverse, bei denen man nicht mit nur einem Stick und Buttons steuert, bei anderen Emulatoren wird die entsprechende Steuerung ja emuliert, dies fällt hier komplett flach.
Dafür hat man aber auch den ein oder anderen obskuren Titel mit an Bord (es gab zwei Prügelspiele zu Jackie Chan?), dennoch ist die Box schon eine Ecke von einem Full Romset entfernt.
Wie an anderer Stelle schon erwähnt, ist ab Werk ein Grafikfilter installiert, den ich aber deaktiviert habe, da er bei vielen Titeln für ein eher matschiges Bild sorgt. Schade, hier hätte ich doch gerne mehr Einstellungen am Start gehabt.
Auch schade - jeder Spieler hat eine Reihe von beleuchteten Buttons, allerdings haben die meisten davon wohl nur eine Funktion, wenn man es als PS3 oder PC Controller benutzt, Funktion haben lediglich der Coins Button sowie einer der Pause Buttons, den man benutzen kann, um das Spiel anzuhalten und um in die Spieleliste zurückzukehren.
Soweit ich es zudem gesehen habe, kann man nicht auf das Romset zugreifen, um eigene Titel einzupflegen etc, sehr schade.
Mein Fazit:
Arcadepuristen sowie Komplettisten rümpfen aus diversen Gründen sicher die Nase, auch glaube ich, dass man mit etwas Zeitaufwand ein von der Darstellung sowie Umfang besseres Set sich auf einem PC zusammenbasteln kann.
Wer allerdings unkomplizierten Arcadespass für seine Mancave sucht, dem kann ich das Teil wirklich ans Herz legen, alleine schon beim monströsem Board kommt echtes Arcadefeeling auf und zu Zweit oder in der Gruppe hat man damit sicher mächtig Spaß.
Für die Gruppe spreche ich eine klare Kaufempfehlung aus, auch wenn 260 Euro sicher nicht wenig Geld ist und Bastler für weniger Kohle sicher ein ähnliches Ergebnis erzielen werden.