| Re:Nassim Nicholas Taleb gibt da Antwort in seinem Buch |  |
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>>Die Definition von grauer Schwan ist damit identisch mit der des schwarzen Schwans.
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>>Schwarzer Schwan ist eine Sache, welche historisch als vorkommend bekannt ist, aber sehr selten auftaucht.
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>Dein letzter Satz beschreibt einen grauen bzw. weißen Schwan. Die Unvorhersehbarkeit ist es die den schwarzen Schwan u.a. als solchen definiert, erst im Nachhinein lässt sich dann eine eventuelle Plausibiltät herbeierzählen.
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>Taleb glaubt, dass die meisten Menschen – fest davon überzeugt, es gebe nur weiße Schwäne – „schwarze Schwäne“ ignorierten, weil es angenehmer sei, die Welt als geordnet und verständlich zu betrachten. Taleb nennt diese Blindheit „platonischer Fehlschluss“ und legt dar, dass er zu drei kognitiven Verzerrungen führt:
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> Narrative Verzerrung (narrative fallacy): Das nachträgliche Schaffen einer Erzählung, um einem Ereignis einen plausiblen Grund zu verleihen;
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> Ludische Verzerrung (ludic fallacy): Der Glaube daran, dass der strukturierte Zufall, wie er in Spielen anzutreffen ist, dem unstrukturierten Zufall im Leben gleicht. Taleb beanstandet die unreflektierte Anwendung von Modellen der modernen Wahrscheinlichkeitstheorie wie dem Random Walk; und
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> Statistisch-regressive Verzerrung (statistical regress fallacy): Der Glaube, dass sich das Wesen einer Zufallsverteilung aus einer Messreihe erschließen lässt.
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Schwarzer Schwan ist also ein grauer Schwan + kognitive Dissonanz.
Ein Beispiel sind Erdbeben und Vulkanausbrüche. Leute leben am Fuß vom Vesuv und Leute leben in San Francisco. Jeder dort weiß, dass es eine winzige Chance gibt, dass dort ein Megaausbruch/beben stattfinden kann, dass es historisch ca. alle 100.000 Jahre gab.
Obwohl jeder weiß, dass so ein Event einen töten wird, ignoriert man es. Weil es halt so selten ist und man hofft, dass es noch weiter 100+ Jahre gut gehen wird.
Wenn es dann doch eintrifft, ist man überrascht, aber wusste immer im Hinterkopf, dass die Möglichkeit bestand. Wenn ein schwarzer Schwan etwas wäre, dass niemand vorhersehen konnte, dann würde ich einen Unterschied zum grauen Schwan sehen.
Wenn ein Wissenschaftler eine neuartige Physik entdeckt, welche das Verständnis der Welt grundlegend ändert. Das konnte niemand vorhersehen. Das wäre wirklich überraschend. Ein Supervulkan Ausbruch hingegen ist sehr unwahrscheinlich, aber hat es schonmal gegeben.
Covid19 wurde als schwarzer Schwan bezeichnet, dabei hatten wir vor 100 Jahren die Spanische Grippe. Es ist also durchaus denkbar, dass eine Pandemie vorkommen kann, ist halt super selten und man macht sich darüber keinen Kopf. Ist Covid19 jetzt doch nur ein grauer Schwan?
Ich habe das Gefühl, die Unterscheidung ist recht willkürlich.