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Re:Heute mal wieder so ein Erlebnis mit dummen Menschen flat
Autor: token
Datum:06.07.22 18:26
Antwort auf:Heute mal wieder so ein Erlebnis mit dummen Menschen von Phil Gates

Kann mich da nur eingliedern in Richtung "normale Situation".

Willst du mal paar Highlights von meinem Festivalbesuch Richtung "Dummheit", nichts davon denke ich mir aus.

1. Maskenquote 0,0000000000000000000000000000001%
2. Ein offenbar mit Corona infiziertes Kind hat auf dem Spielplatz einen sichtlichen gesundheitlichen Zusammenbruch. Niemand tut was, nicht mal bzgl. der eigenen Kinder hat irgendjemand ein Interesse daran das eigene Kind da rauszuziehen, von den Eltern des offenkundig (hustet wie ein Schwein und schweißgebadet to teh max) komplett abkackenden Coronakindes ganz zu schweigen.
3. Ich stehe in der Warteschlange vor den Toiletten, ein 3er-Trupp von Sanitätern ist am Rumschlendern, als der Trupp die Warteschlange passiert, wirft sich ein Besucher auf den Boden, imitiert einen spastischen Anfall und ruft, oh, Corona, ich hab Corona, fast alle (bis auf die Sanitäter die im Ignoremode vorbei ziehen) Lachen.
4. Lustige Ausdrucke der Marke "Eintritt mit Maske Verboten!" in der Zeltstadt.

Da heb ich bei deiner Aufzuggeschichte nicht mal mehr eine Augenbraue.
Viel mehr begreife ich diese beiderseitigen Emotionen des sich angegriffen fühlens als eigentliches Grundsatzproblem. Nämlich das komplett normale Menschen sich im Zuge dieses "Kampfes" zwischen Vollhonks und Paranoikern nicht mehr auf eine gesunde Mitte einigen können, sondern sich Leute die Vorsicht walten lassen, angegriffen fühlen von Menschen die laufen lassen, vice versa. Sowohl das eine wie auch das andere sind möglich, ohne dass man Interesse daran hat, sich in einer fatalistischen Gesinnungsarmee einzuschreiben. Genau das ist es was die eigentlichen Idioten zu suggerieren versuchen, du bist Team A oder Team B, ich denk da nur, fuck you, dann bin ich halt Team C.

Am Ende will die Mehrheit das gleiche, und ist sich auch darüber einig dass das nicht vom Himmel fällt, sondern gesellschaftliche Mitarbeit einfordert.

Da wünsche ich mir ein wenig mehr Besinnung an allen Fronten, das Tragen einer Maske ist kein virtue signaling, der Verzicht auf selbige kein Attentat.
Einfach mal nicht gleich das Schlimmste annehmen, wenn man da auf Differenzen in den Verhaltensmustern stößt. Der Feind ist das Virus. Darauf kann man sich einigen.
Im Hinblick darauf wie man diesen Kampf bestreiten möchte gibt es in alle Richtungen gute und schlechte Argumente. Da sollten wir uns konstruktiv streiten, aber genau da sind eben die nicht binären Grauzonen der Schreihälse gelagert, dass es da in einer Demokratie auch Kompromisse geben könnte. Ganz oder gar nicht!

Es wäre schön wenn man diese Extremansichten ähnlich handhaben würde, wie die von Flatearthern und Kommunisten, statt ihnen derartige Bühnenpräsenz einzuräumen wie es aktuell der Fall ist und sich davon anstecken zu lassen. Lautstärke ist kein Argument. Und spiegelt auch nicht die gesellschaftliche Realität wider.


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