| Re:Festivaleindrücke |  |
>Naiv trifft es gut, mich wundert da deine Erwartungshaltung ein wenig. Denn gerade bei solchen Veranstaltungen geht es den meisten mitnichten um Vorkehrungen, das Risiko sich zu infizieren gering halten. Wer auf sowas hingeht, und nicht bereit ist, durchgehend mindesten eine ffp2 maske zu tragen, ist doch einfach bereit, das corona roulette mit zu spielen. Aber bei den meisten Menschen gehe ich von aus, dass sie davon ausgehen, daß die Auswirkungen der Infektion an sich nicht viel schlimmer sind als bei einer Grippe.
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Schreib ja selbst, da war wohl eine ordentliche Spur Selbstbetrug drin.
Ich war hier und da auf Konzerten, gerade das erste Strandkorbkonzert war wie eine innere Erlösung die unheimlich viel Positives in mir gehoben hat, als würde da eine Art Kruste aufbrechen und Dinge steigen auf von denen man schon vergessen hat, dass die überhaupt in einem drin sind.
Auch unregulierte kleinere Veranstaltungen unter offenem Himmel waren so aufgestellt, dass im Grunde nach meinem Eindruck das Risikopotenzial von sowas klar ging. Sowas wollte ich mir halt abholen, auch weil ich gemerkt hab, ich brauch das jetzt einfach, körperlich gesund zu bleiben ist das eine, aber auch der Kopf braucht halt Dinge die zur körperlichen Gesundheit dazu gehören, und die sind in den letzten zwei Jahren halt arg zu kurz gekommen.
Dass der Veranstalter wirklich gar nichts tut was irgendwie die Situation reflektiert und einfach ALLES mit nimmt was gerade geht, wie auch dass ein Partyvolk da derart bereitwillig mitmacht, nuja, wie gesagt hoffnungslos naiv mit was anderem zu rechnen, und seien es nur Fluchtpunkte die man bei sowas hätte. Die gab es halt nicht.
>Und ja, nach 2 Jahre spassbremse und der Aussicht dass es munter weiter gehen kann mit den Einschränkungen nimmt man sowas doch gerne nochmal mit. Wer weiß wieviel spass uns noch angesichts der Hiobsbotschaften uns noch bleiben." Nach uns die sinnflut" hat noch nie besser gepasst, dabei meine ich das nicht im Sinne bjn Egoismus, sondern noch um einmal Spaß haben. Und angesichts dieser Aussicht kann ich gut nachvollziehen, wenn man dann eine wahrscheinlich unangenehme aber kaum folgenreiche Erkrankung auf sich nimmt.
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Ja, klar, aber es war einfach nur eine Völlerei.
Die Stimmung war auch gar nicht mal richtig gut, da war Enthemmung, aber keine echte mitschwingende Freude. "Das große Fressen" als Realaufführung.
Ich hab meine Lektion gelernt, der letzte Tag war dann auch hart, der Act der mich getriggert hat ist ausgefallen und im Freibad konnten wir beim angedachten chillen zuschauen wie ein Ertrunkener aus dem Wasser gefischt wird.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr noch ein weiteres Festival besuchen, da haben wir gestern gemeinsam beschlossen das zu streichen. Jetzt hoffe ich nur dass mir eine Schlusspointe mit Erkrankung erspart bleibt.
Fühle mich einfach nur dumm, im Grunde war so ein reality check aber durchaus lehrreich um die aktuelle Situation und den Irrsinn dahinter besser zu verstehen. Speziell im Hinblick darauf wie hier Eigenverantwortung gelebt wird. Da macht man sich im Anschluss echt keinerlei Illusionen mehr...