Thema:
Re:Generelle Maskenpflicht ab Oktober wohl in Erwägung! flat
Autor: Hattori Hanzo
Datum:18.06.22 08:14
Antwort auf:Re:Generelle Maskenpflicht ab Oktober wohl in Erwägung! von Joschi

>>Sprachverständlichkeit wird eher trainiert, da die Schüler:innen lauter und deutlicher sprechen müssen. Mimik, Gestik und emotionale Kommunikation sind problemlos möglich, meine Schüler:innen haben mir irgendwann mal gesagt, dass sie durch das Maske tragen gelernt haben, bei mir an den Augen zu erkennen ob ich lache, sauer oder konzentriert bin.
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>Danke für deine Einschätzung aus Deiner Erfahrung. Du sagst ja selbst, dass es schwieriger wird und man etwas dazu lernen muss. Es ist wie mit dem Home Schooling. Die fähigen und wohl situierten profitieren mitunter, die schwachen und unsicheren sind im Nachteil.


Das liegt dann aber auch daran, dass die Schulen nicht vorbereitet waren. An unserer Schule hat jeder ein IPad durch die Schule, dazu ein komplettes System in dem man Videokonferenzen machen kann, Aufgaben geben kann, Dateien hochladen kann, Chats, Foren, etc. Da ist es dann nicht die Frage ob "gut situiert" oder nicht, sondern ob die Kinder in der Lage sind, sich zu konzentrieren und diszipliniert sind. Weil der Faktor "ich bin eh in der Schule" ja fehlt. Es gab viel mehr fehlende Schüler:innen, viel mehr verspätete Abgaben etc. Aber es ging ja eigentlich  nicht um Distanzlernen, sondern um die Maskenpflicht, die gibts ja während des Unterrichts...

Zudem geht es bei der Kommunikation doch nicht darum zu erkennen wie du drauf bist, sondern einfach alle Spielarten von Blickkontakt und Mimik untereinander kennenzulernen. Was passiert bei denen untereinander, wenn du nicht hinguckst. Usw. Wir mussten uns früher immer antrainieren, total cool und emotionslos zu gucken. Die setzen halt ihre Maske auf. Den Vergleich haben sie selbst nicht.

Wir reden hier von Masken im Unterricht. Auf dem Pausenhof können die sie absetzen. Und im Unterricht haben die Schüler natürlich auch Gestik und Mimik drauf, das geht auch mit Maske, wenn auch vielleicht etwas schlechter. Da die Maskenpflicht aber nicht dauerhaft ist, sehe ich wirklich überhaupt keinen Grund, bei hohen Inzidenzen temporär eine Maskenpflicht einzuführen. (Siehe auch Antwort unter Links Post)


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>>Das Distanzlernen ist da eher das Problem, für die kleineren, aus deinen genannten Gründen. Rein inhaltlich geht das gerade mit älteren Schüler:innen ganz gut.
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>Auch das ist imho ein Trugschluss. Man kann Inhalte vermitteln, aber Lernen hängt ab vom sozialen Gefüge. Das soziale Zugehörigkeitsgefühl sinkt über Distanzlernen und somit das eigene Wirksamkeitsempfinden gerade im Hinblick auf Stoffe, denen sie sich nicht allein gewachsen sehen.


Ja und nein, auch das Online lernen, Disziplin halten, etc. sind Fähigkeiten, die man lernen muss. Den Tag anders zu regeln, Kommunikation mit anderen Schülern über andere Kanäle aufrecht erhalten, auch um schulisches zu besprechen. Die SuS haben da auch was gelernt.
Das es nicht optimal ist und nach möglichkeit vermieden werden sollte: keine Frage! Aber waren das 1-2 verlorene Jahre, wie es manchmal hingestellt wird? Auf gar keinen Fall!

Daher: Maske auf, damit Schüler:innen und Lehrer bei hohen Inzidenzen gesund bleiben und Unterricht auch in Präsenz stattfinden kann.


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