| Re:Deutschland ist halt sehr speziell. |  |
>Mir sind keine Statistiken darüber bekannt, wie viele Paxlovid Packungen benötigt werden. Das waren Annahmen von dir basierend auf US Daten, wo auch Detailfragen nicht berücksichtigt sind (rechtzeitige Einnahme, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Herzrhythmusstörungen, Cholesterinsenker...), Zustand des Patienten insgesamt, Möglichkeiten anderer Medikamente wie Remdesivir, Impfstatus nur zum Teil).
In den USA wurden wohl 162.000 Dosen alleine in der letzten Woche verabreicht und das obwohl dort die Inzidenz gerade sogar was geringer sind als bei uns. Auf Deutschland umgerechnet wären das rund 40000 Dosen, also mehr als 4mal so viel wie bei uns insgesamt verordnet wurde. Mir fällt auch kein plausibler Grund ein, warum in Deutschland Paxlovid für fast keinen Infizierten passen sollte, das in den USA aber offenbar ganz anders aussieht. Und die USA hatten 10 Mio. Dosen bestellt und haben nochmal auf 20 Millionen aufgestockt. Also bezogen auf die Bevölkerung rund 5mal Dosen als in Deutschland.
Ich denke es gibt noch sehr viel ungenutztes Potential für Paxlovid in Deutschland und wenn diesen Potential genutzt wird, dann brauchen wir wesentlich mehr. Wenn ich dich richtig verstehe, dann gehst du davon aus, das das Potential von den Ärzten schon gut ausgenutzt wird und es daher keine Probleme mit einer begrenzten Verfügbarkeit gibt. Wenn das stimmen würde, würde Paxlovid halt so oder so, nahezu keinen Einfluss auf die Todeszahlen und Hospitalisierung haben. Denn 9000 Dosen Paxlovid werden nunmal maximal 9000 schwere Verläufe verhindern, eher viel weniger, weil auch bei hohen Risikofaktoren trotzdem viele Leute auch ohne Paxlovid keinen schweren Verlauf haben und Paxlovid eben auch „nur“ rund 90% Wirksamkeit hat.