Thema:
Re:das stimmt einfach nicht flat
Autor: _bla_
Datum:28.05.22 22:09
Antwort auf:Re:das stimmt einfach nicht von Atlan

>Eine vulnerable Person, die um den ÖPNV nicht herumkommt und dort eine Ansteckung fürchtet, kann sich mit Impfung plus Tragen einer FFP2-Maske verdammt sicher selbst schützen.

Stimmt schlicht nicht:
[https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2110117118#fig05]

In Figure 5 kannst du sehen das, wenn nur die gefährdete Person eine sehr gute Maske trägt, hast du teilweise ein Infektionrisiko von 10%, das ist kein sehr guter Schutz. In Figure 6 sieht man auch, das der Schutz an der Quelle wichtiger ist.

>Da Corona nie mehr weggehen wird, müssten wir alle nach deiner Logik bis zum Sankt Nimmerleinstag Maske tragen, denn wer jetzt trotz Impfung noch vulnerabel ist, wird es auch in drei Jahren noch sein.

Aber so ist das zum Teil doch einfach. Die Gurtpflicht haben wir auch nicht nach ein paar Jahren wieder abgeschafft, mehr als 20 Jahre nach 9/11 bleiben die Sicherheitskontrollen am Flughafen deutlich umfangreicher als früher und Rauchen in Flugzeugen und Restaurants bleibt verboten. Da gehen wir ja auch nicht hin und sagen: Ja, ist zwar blöd, das wir inzwischen wissen wie schädlich Passivrauchen ist, aber wir können diese Verbote ja nicht ewig beibehalten. Haben halt ein paar Leute Pech gehabt.

Zumindest muss eine ehrliche Debate her. Corona wird nicht weggehen, sondern wird sich, abgesehen von jahreszeitlichen Schwankungen, auf einem gewissen Niveau einpegeln. Menschen stecken sich an und werden danach für eine relativ kurze Zeit weitgehend Immun. Sind genügend Menschen immun bleiben die Infektionszahlen stabil oder fallen. Sind zu wenige Menschen immun steigen die Infektionszahlen. Wie viele Menschen immun sein müssen, damit die Infektionszahlen nicht steigen, hängt davon ab, was wir für Maßnahmen wie Masken und Tests genutzt werden. Weniger Maßnahmen heißt also letztlich häufigere Infektionen und damit auch mehr Tote und Folgeschäden. Es macht keinen Sinn so zu tun, als wäre der Verzicht auf Maßnahmen konsequenzlos und alternativlos. Es wäre doch erheblich ehrlicher immerhin zuzugeben, das ein geforderter Maßnahmenverzicht einige Tausend Tote pro Jahr fordern wird, aber man diesen Preis für akzeptabel hält, anstatt so tun, als würden eh nur Leute sterben, die es auch ansonsten gestorben wären. Und anstatt einfach nur Maßnahmen abzuschaffen könnte man sich auch fragen, wie man eigentlich einen guten Schutz hinbekommt, ohne zu starke Eingriffe zu benötigen. Man könnte bspw. auch die Luftqualität im öffentlichen Raum durch Filter deutlich verbessern oder bei Zügen bspw. Maskenpflicht  in einem Teil der Wagen beibehalten. So wie man jetzt etwa auch Ruhezonen und Familienbereiche in ICEs gibt.


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