Thema:
Re:Puh, also der Lauterbach flat
Autor: Faerun
Datum:10.02.22 13:54
Antwort auf:Re:Puh, also der Lauterbach von Goldfisch

>Mittlerweile wird von den Medien ja schon so getan als wären 200 Tote am Tag nicht schlimm und man müsste es so hinnehmen. Das sind dann aber über 70000 Tote im Jahr.

Es ist nicht "nicht schlimm", aber 70.000 Tote sind mir eine offene Gesellschaft wert. Das Virus ist nicht mehr so tödlich wie in seinen vorigen Mutationen und Restriktionen scheinen die Verbreitung bestenfalls zu verzögern. Diese 70.000 Tode erstreckst du mit Restriktionen lediglich auf einen größeren Zeitraum. Das mag sinnvoll sein, wenn die Krankenstationen zu überlaufen drohen, aber selbst in diesem Falle würde ich die zusätzlichen Tode, die durch eine Unterversorgung der Schwerkranken aufgrund fehlender Betten zustande kommen, in Kauf nehmen. Das ist hart formuliert, aber das ist die logische Implikation aller Restriktionsaufweichungen, die du z.B. im Vorzeigeland Israel siehst und ich stimme ihnen zu. Wir nehmen bereits vermeidbare Tode zuhauf in Kauf, vor allem im Verkehr, weil sie in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Tausende Tode pro Jahr (in den 80ern über 15.000 glaube ich?) sind uns den Verkehr sozusagen "wert". Ich verstehe, dass Covid-Tode eine leicht quantifizierbare Masse sind, mit derer man argumentieren kann, während die Nebenwirkungen von z.B. Kontaktbeschränkungen bei weitem nicht so leicht erfassbar sind. Mir scheint die online Diskussion um Covid-Opfer vs wirtschaftliche Einbußen unterm Strich sehr vereinfacht und fälschlich auf eine billige "Menschen vs Geld"-Weise moralisiert.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in Deutschland mit wenigen Ausnahmen eigentlich fast alles machen kann, was ich möchte und z.B. 2G beim Friseur nicht weiter wild finde.


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