Thema:
Re:-1 flat
Autor: _bla_
Datum:04.02.22 17:31
Antwort auf:Re:-1 von Pezking

>>>wir haben mit Omikron eine Variante, gegen die die aktuelle Impfung nicht optimal hilft. Also Impfung schützt nicht vor Ansteckung und Impfung schützt nicht davor, dass man andere anstecken könnte. Eher im Gegenteil, es erkranken deutlich mehr Menschen trotz Impfung.
>>
>>Im Gegenteil ist es nicht, es gibt auch Omikron kein „Antibody-dependent enhancement“ bei dem Geimpfte sich leichter oder schwerer anstecken als Ungeimpfte. Gerade mit Booster ist durchaus auch echter Schutz vorhanden und gegen schwere Verläufe mit Krankenhaus bietet auch bei Omikron schon eine doppelte Impfung oder 1 J&J einen erheblichen Schutz.
>>
>>Und ich sehe das mit de Impfpflicht anders: Ja, gegen Omikron bringt das nicht sehr viel, aber gerade die Impfung gegen Delta kann sehr wichtig dafür sein, das im nächsten Winter nicht wieder Delta oder eine ähnliche Variante zurückkommt. Impfung+Omikron Infektion bietet einen sehr breiten und starken Schutz, Omikron Infektion alleine wirkt kaum gegen Delta und selbst der Schutz gegen Reinfektion mit Omikron fällt schwach aus. Ja, es mag schwer zu verstehen sein, warum man sich gerade jetzt noch gegen Delta impfen soll, richtig wäre es trotzdem.
>
>Yep, volle Zustimmung.
>
>Wir müssen die Impfquote steigern.
>
>Ob eine Impfpflicht diese signifikant erhöhen kann...keine Ahnung. Aber es jst auf jeden Fall falsch, Argumente gegen eine Impfpflicht ausgerechnet bei der Impfung selbst zu suchen.


Ich wäre auf jeden Fall erstmal dafür, zumindest die Instrumente zu schaffen, um ggf. eine Impfpflicht auch durchsetzen zu können. Ein Impf- und Genesenenregister würde es uns ermöglichen, die Inzidenzen von Geimpften und Ungeimpften getrennt auszuweisen. Wir wüsste dann wie groß die Impflücke ist und wer noch nicht geimpft ist. Und wenn wir nächsten Herbst noch mal in die Situation kommen, 2G Regeln und ähnliches zu brauchen, dann könnte man Betrug mit gefälschen Impfpässen und ähnlichem erheblich schwerer machen. Beim Thema Impfpflicht tendiere ich zu der Variante ab 50 oder 60 Jahren. Das würde für die Krankenhäuser enorm viel bringen, wenn dort die Impflücke geschlossen würde und wäre dann auch ein Fremdschutz weil Leute, die bspw. einen Herzinfarkt oder Krebs haben, nicht mehr befürchten müssten, das wegen der vielen schweren COVID Fällen, sie nicht mehr richtig oder zu spät behandelt werden.

Und es gibt einfach auch keine vernünftigen Gründe gegen die Impfung. Wir diskutierten eigentlich nur auf der Metaebene über Sachen wie Selbstbestimmung und Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber inhaltliche Gründe, gegen die Impfung, die auch nur einer oberflächlichen wissenschaftlichen Prüfung standhalten, gibt es praktisch nicht.
Und klar, bestimmten Leute, die es eigentlich besser wissen könnten und die sich da ganz freiwillig in irgendwelche Spinnerein begeben haben, die dürfen auch irrational handeln und sind dann halt selber schuld, wenn sie doch einen schweren Verlauf abgebekommen. Aber Großteil der Ungeimpften wird eben nicht zu dieser Gruppe dazu gehören, sondern eher intellektuell überfordert sein und gerade in der falschen Bubble gelandet sein. Der Bäckereifachverkäuferin, die sich aufgrund von Facebook Fakenews gegen die Impfung entscheidet und auf der Intensiv landet, am Ende dann "selbst schuld" vorzuwerfen, scheint mir doch reichlich zynisch. Macht der Staat da wirklich das richtige, wenn sie selbstverantwortlich etwas sehr dummes machen lässt? Wenn wir auf eine allgemeine Impfpflicht verzichten, machen wir da wirklich das Richtige, für die gesamte Bevölkerung, oder ist es nicht eine Entscheidung, die vielleicht für eine kleine Elite, die grundsätzlich in der Lage wäre, eine informierte Entscheidung zu treffen, das richtige ist, aber dabei eine Fürsorgepflicht für viel größere Teil der Bevölkerung vernachlässigt?


< antworten >