Thema:
Re:Zahlen zur Impfquote flat
Autor: Phil Gates
Datum:04.02.22 09:31
Antwort auf:Re:Zahlen zur Impfquote von _bla_

>>Wenn man es nur auf die 65+ bezieht sind wir nah beisammen, aber das ist dann auch eine andere Aussage als eine pauschal schlechte Impfquote in Deutschland. Und das ist spätestens für die aktuelle Diskussion über eine Impfpflicht ab 18 interessant.
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>Naja, so richtig toll ist die Impfquote aber auch ohne die deutsche Besonderheit der hohen Impflücke in den Risikogruppe auch nicht. Auch wenn die Impfung wirklich perfekt die Übertragung verhindern würde, würde die Impfquote nicht für eine Herdenimmunität reichen.


Es sind sich doch mittlerweile alle Forscher einig, dass es keine Herdenimmunität geben wird, jedenfalls nicht mit den derzeitigen Impfstoffen. Wir müssen alle zwei, drei Mal die echte Infektion zusätzlich zur Impfung haben, damit wir gut geschützt sind. Also wie bei der Grippe auch. Bei der Grippe gibt es eine Wirksamkeit der Impfstoffe von maximal 60%, und wir impfen dort sogar nur die Risikogruppen. Was wir brauchen ist Grundimmunisierung und einen gewissen Grad natürlicher Durchseuchung verbunden mit besonderem Schutz für die Älteren.

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>>>Und die USA haben ganz eindeutig, wesentlich Übersterblichkeit gehabt:
>>>[https://ourworldindata.org/grapher/excess-mortality-p-scores-projected-baseline-by-age?country=DEU~USA]
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>>Ja, aber wie soll man das einordnen? Mehr Vorerkrankte, weniger Maßnahmen, niedrigere Impfquote, kaum Booster...
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>Ganz viel ist sicherlich weniger Maßnahmen, denn sehr viele Tote sind ja schon 2020 gestorben, bevor es die Impfstoffe gab und Anfang 2021 hatten die USA international eine sehr gute Impfquote, weil sie wesentlich mehr Impfstoff hatten als fast alle anderen.
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>>>Es ist völlig eindeutig, das es in den USA wesentlich mehr natürliche Immunität gibt als in Deutschland, auch in der Altersgruppe 60+.
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>>Ja, sicherlich, aber da werden wir auch stehen wenn wir die Omikron Welle wie die USA hinter uns haben.
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>Mag sein, aber jetzt geht es ja erstmal darum, wie sich die Omikron Welle bei uns entwickeln wird. Und es gibt eigentlich wenig Anhaltspunkte, das die USA Immunitätstechnisch wesentlich schlechter da stehen als wir. Aber sie haben halt aktuell 3500 Tote pro Tag, auf unsere Bevölkerung skaliert, wären das rund 850 Tote pro Tag. Das könnte uns auch bei Omikron noch drohen, wenn die Welle erstmal die Alten erreicht, die derzeit fast nicht betroffen sind.


Die USA machen auch Super Bowl mit 100.000 Zuschauern und solche Scherze. Dort gibt's ja quasi keine Regeln und gab es nie, abgesehen von CA und NY. Man muss ja nicht morgen alle Regeln komplett streichen. Aber Omikron zu versuchen zu bremsen könnte auch nach hinten losgehen, wenn das quasi die Impfung für Impfgegner ist, was einige Forscher ja hinter vorgehaltener Hand für wahrscheinlich halten.

Was die Alten angeht: Man könnte ja auch mal andenken, dass Inge und Bertha sich auch selbst schützen können und das vermutlich auch tun. Dadurch muss es gar nicht so weit kommen, dass die sich infizieren. Wenn sie natürlich unbedingt auf Kreuzfahrt fahren müssen...

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>>>Und diese Studie zeigt, das es für schwere Omikronverläufe offenbar relativ egal ist, wie häufig man geimpft ist, Hauptsache man ist überhaupt geimpft:
>>>[https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.01.11.22269045v1.full.pdf] (Seite 17)
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>>Das verwirrt ja eher noch mehr. Nach der Tabelle auf Seite 17 unten rechts (SGTF cases in any setting) wäre man mit einer Dosis Biontech/Moderna besser geschützt als mit 2 oder 3?
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>Statistisches Rauschen, die werden relativ wenige Fälle haben und dann hat man halt Schwankungen drin. Die Booster werden schon etwas besser wirken als kein Booster. Aber die Zahlen sehen eben nicht so aus, als ob der Booster einen hohen zusätzlichen Schutz bietet.


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