Thema:
Re:Danke! Und passender Link als Antwort. flat
Autor: Phil Gates
Datum:03.02.22 10:18
Antwort auf:Re:Danke! Und passender Link als Antwort. von Transistor

>>Nein. Es geht ja um eine bedingte Wahrscheinlichkeit. Damit sich jemand im Haushalt bei einem Geimpften ansteckt müssen ja zwei unterschiedliche Sachen erfüllt sein: A.) der Geimpfte muss sich infizieren B.) ein geimpfte Infizierte muss jemand anderes anstecken.
>>Uns interessiert die Wahrscheinlichkeit von Ereignis B also P(B). Die Studie zu den Secondary Cases liefert und aber nicht P(B) sondern P(B|A), also die Wahrscheinlichkeit von Ereignis B unter der Bedingung das Ereignis A bereits eingetreten ist. P(B)=P(A)*P(B|A)
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>Die Secondary Attack Rate sagt nach dem wie ich es lese aus wie wahrscheinlich es ist, dass ein Infizierter weitere in der Gruppe ansteckt.
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>[https://www.oxfordreference.com/view/10.1093/acref/9780199976720.001.0001/acref-9780199976720-e-1702]
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>Im Falle der Studie dann noch nach einzelnen Szenarien aufgeschlüsselt. Um das untersuchen zu können braucht man natürlich erstmal einen Infizierten - klar. Der wird hier vorausgesetzt. Danach sieht man doch sehr gut wie viele sich bei ihm in den einzelnen Szenarien angesteckt haben und kann es vergleichen.
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>>Und da hohe Impfquoten gerade dazu führen, das es kaum schwere Fälle gibt, werden Länder mit hohen Impfquoten tendenziell nicht so leicht strenge Maßnahmen einführen, weil einfach viel weniger Druck vorhanden ist, die Infektionszahlen zu reduzieren. Das führt dann zu der paradoxen Situation, das ausgerechnet Ländern mit hohen Impfquoten hohe Inzidenzen haben, aber eben auch wesentlich weniger Einschränkungen im Alltag zur Eindämmung von Corona.
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>Die hatten alle Beschränkungen, die sie erst jetzt wieder aufheben. Beispiel Portugal: u.a. Maskenpflicht, 3G, 2G(+), bis hin zu Lockdown light im Januar für eine Woche inkl. Homeofficepflicht und Schulschließungen.
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>[https://www.n-tv.de/panorama/Auch-Portugal-zieht-die-Notbremse-article22138314.html]
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>>Es ist eine ziemlich wahrscheinliche Möglichkeit. Delta und co. werden nicht weltweit verschwinden. Wir wissen jetzt schon, das eine Omikroninfektion ohne Impfung oder vorherige Infektion mit einer andere Variante keinen guten Schutz vor Delta bietet.
>>Wenn sich Omikron totläuft weil sich alle damit anstecken und auch gute Immunität gegen weitere Omikroninfektionen erlangen, dann hat Delta wieder gute Karten. Dagegen hilft nur auch gegen Delta eine hohe Immunität zu erlangen. Und da Ansteckung mit Delta zu gefährlich ist, heißt das wir müssen auch weiter gegen Delta impfen. Auch jetzt schon, wo uns Delta vielleicht nicht ganz so wichtig scheint. Aber wir eben auch lauter frische Booster haben und wegen Omikron lauter Einschränkungen gelten. Diese Einschränkungen aufheben wird ohne viele weitere Impfungen nicht gut funktionieren.
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>Wie kann die Delta Infektion einen zumindest noch brauchbaren Schutz gegen Omikron bieten (siehe Begründungen zu Südafrika), wie kann eine Impfung gegen Alpha noch Schutz bieten gegen Omikron, wie können normale Coronaviren noch eine Kreuzimmunität bieten
>[https://www.derstandard.de/story/2000132476842/t-zell-antwort-kreuzimmunitaet-mit-normalen-coronaviren-schuetzt], aber eine Omikron Infektion soll plötzlich so gut wie gar nichts mehr bringen gegen Delta? Das ergibt für mich keinen Sinn.
>Zumal wir mit 74,2% (+Dunkelziffer) Impfquote schon jetzt besser dastehen als Dänemark zu Zeiten ihres FreedomDays zu Delta Zeiten (71,8%) und da kommen erst noch die neuen Impfstoffe dazu.
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>Transistor



Genau so sieht es aus. Das wäre völlig unplausibel und würde sowohl Booster-Kampagne als auch Impfpflichtdebatte völlig ad absurdum führen. Es ist eben genau das Wesen unseres Immunsystems, ein ständiger Wettkampf mit den Viren, die munter mutieren. Aber am Ende gewinnt in der Breite der Bevölkerung immer das Immunsystem, denn ein Virus, das alle Wirte schnell auslöscht, verschwindet.


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