Thema:
Re:Arbeits"rechtliche" Frage flat
Autor: Phil Gates
Datum:26.01.22 19:40
Antwort auf:Arbeits"rechtliche" Frage von Xtant

>Wir sind ein Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Bayern mit ca. 35 Mitarbeitern, von denen täglich 21 gleichzeitig arbeiten (der Rest frei, Urlaub, etc.). Bis zum Beginn der Zustellung arbeiten wir ca. zwei bis zweieinhalb Stunden zusammen in einer typischen Gewerbehalle (geschätzt ca. 700 bis 800 qm).
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>Jetzt hat die Frau (und deren Schwester) eines Kollegen Corona bekommen. Frau hat auch entsprechend Symptome, Kollege ist symptomfrei und testet sich aktuell mehrmals täglich. Ist Syrer, die machen am Wochenende immer recht viel auf Familie (eben samt Geschwister der Frau etc.).
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>Laut AG muss/soll/darf der Kollege ganz normal weiterarbeiten, da geboostert. Er muss sich allerdings täglich testen. Also keine Grund in Quarantäne zu gehen, auch kein Grund für eine eigene Krankschreibung.
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>Als ich dem Kollegen das erläutert habe, klang er etwas enttäuscht. Ob nun aus "familiären" (bei der Frau bleiben) oder medizinischen Gründen, kann ich nicht sagen. Er ist eigentlich kein Drückberger und selbst gelernter Krankenpfleger. Auch wenn er ganz zufällig immer Samstags krank ist, wenn er ausfällt. ;)


Tatsächlich werde ich auch meistens samstags krank. Wobei das bei uns kein Arbeitstag ist.

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>- sind die Vorgaben meines AG so ok? Oder ist da eh dermaßen viel im Graubereich bzw. nicht genau definiert?


Die offizielle Ansage derzeit ist: Geboosterte Kontaktpersonen müssen nicht in Quarantäne. Daher musste meine Kollegin ihre Kinder auch in die Schule schicken. Ende vom Lied war, dass sie irgendwann doch positiv waren (Omikron).

>- könnte es vom Gesundheitsamt gegenteilige Anweisungen geben oder gelten die immer nur für die Infizierten selbst?

Im Einzelfall könnte das GA anders entscheiden, ja. Machen sie aber nicht, weil sie keine Zeit haben, Einzelfälle zu prüfen. Sinngemäßer O-Ton des Chefs des Frankfurter Gesundheitsamtes: wir kümmern uns derzeit ausschließlich um die Risikogruppen. Wer 30 und ansonsten gesund istt, bekommt von uns keinen Anruf und auch keinen Besuch, selbst wenn er positiv ist, und muss selbst zusehen, dass er sich freitestet.

>- gibt es eine Möglichkeit, dass einen ein Arzt als erste-Grad-Angehöriger eines Infizierten krankschreibt?
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Doc Holiday macht das sicherlich. Legal ist es nicht, wenn der Angehörige nicht infiziert ist.

>Mal abgesehen davon, dass mir selber nicht 100% dabei wohl ist, dass er weiter bei uns rumläuft: Wir leiden derzeit extrem unter Personalmangel; ein weiterer Ausfall wäre echt kacke.

Eben, daher hat man ja die Regeln aufgeweicht bzw. auch bei Omikron festgelegt, dass K1 nicht in Q muss, wenn keine Symptome. Ihr seid KritIs.


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