Thema:
Re:dto. flat
Autor: Atlan
Datum:26.01.22 15:37
Antwort auf:Re:dto. von sYntiq

>Natürlich!
>Als ich heute morgen mit leichten Kopfschmerzen aufgewacht bin dachte ich auch sofort "Da sind sie ja, die Nebenwirkungen meiner Impfung aus Dezember!"
>
>Das alternative Ende von Fight Club in China gibt es auch nur weil da irgend ein Entschied dank Impf-Nebenwirkungen nicht klar denken konnte!
>
>Der Russland- Ukraine-Konflikt ist auch nur ein Ergebnis der Impfung. Weiss man doch! :P


Antwortest du auch so auf jemanden, der nach einer überstandenen Covid-Infektion über Symptome klagt, für die es aus medizinischer Sicht jedoch keinen klaren mechanistischen Zusammenhang gibt?

PS: Ich weiß natürlich, worauf du hinauswillst und bin in der Sache grundsätzlich auch bei dir. Meine Mutter hat z.B. vor drei Jahren im August eine extrem seltene Autoimmunerkrankung entwickelt. Aus dem Nichts. Hätte sie diese extrem seltene Krankheit erst letzten August entwickelt, ein paar Wochen nach ihrer zweiten Impfung, würden sie (und wahrscheinlich auch ich) garantiert Stein und Bein schwören, dass das durch die Impfung verursacht worden sein muss. Das kann doch kein Zufall sein!!1 Doch, kann es.

Dennoch fällt mir auf, dass einerseits zwar irgendwie kaum jemand ein Problem damit hat, jede Befindlichkeit in den Monaten nach einer Corona-Infektion auf diese zu schieben, auch wenn es (noch?) keinen nachgewiesenen mechanischen Wirkungszusammenhang gibt.
Bei der Impfung ist genau diese Denkweise hingegen verpönt, es wird gar genau umgekehrt argumentiert: Wird schon nicht daran gelegen haben! Zufall, Placebo, etc.
Im Zweifel FÜR Long-Covid, im Zweifel GEGEN Impfnachwirkungen. Bei der einen Sache lässt man Vermutungen ohne konkrete Beweise zu, darf öffentlich noch so viel spekulieren, bei der anderen aber nicht, stellt sie gar pauschal unter den Verdacht des Schwurbelns.
Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Natürlich für den guten Zweck: Corona sollen die Leute berechtigerweise nicht zu locker nehmen, vor der Impfung hingegen sollen sie berechtigterweise möglichst wenig Angst haben.
Richtig sind diese diskursiven Doppelstandards dennoch nicht.


< antworten >