Thema:
Man denkt jetzt (!) über ein Corona-Register nach flat
Autor: thestraightedge
Datum:26.01.22 10:31
Antwort auf:Deutschland und Corona #15: Das Omikron-Endgame? von Rocco

Aus dem SPON-C19-Ticker:
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10.09 Uhr: Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat den sofortigen Aufbau eines Corona-Registers für die Krankenhäuser in Deutschland gefordert. »Wir haben keinen blassen Schimmer, wie viele betreibbare Krankenhausbetten wir tagesaktuell in Deutschland haben, wie viele davon belegt sind und wie viele Pflegekräfte wirklich zur Verfügung stehen«, kritisierte das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung in der »Augsburger Allgemeinen« vom Mittwoch.

Als Vorbild verwies Karagiannidis auf das von ihm mit aufgebaute Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Dieses gibt unter anderem über die Kapazitäten bei Intensivbetten Auskunft. Es gehe jetzt aber darum, »wie viele Coronapatientinnen und -patienten nicht nur auf der Intensivstation, sondern auch auf den Normalstationen liegen«, betonte Karagiannidis, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) ist.

»Die offiziellen Daten sind aktuell meilenweit von der Realität entfernt«, Karagiannidis. So sei die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz, die vor einer Überlastung der Kliniken warnen soll, in Nordrhein-Westfalen in Wirklichkeit dreimal höher als offiziell gemeldet. Ein erweitertes Corona-Register für die Krankenhäuser wäre nach seinen Worten binnen weniger Wochen umsetzbar.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb auf Twitter, an »zeitnaher Übermittlung der Daten vom Krankenhaus an das RKI wird bereits gearbeitet«. Dies sei eine Aufgabe, der er sich nach seinem Amtsantritt »sofort gestellt« habe. Lauterbach bezog sich dabei auch auf Daten aus Nordrhein-Westfalen, auf die Karagiannidis hingewiesen hatte, wonach die Krankenhausbelegung dort derzeit steil ansteigt und auch die Belegung von Intensivbetten nicht mehr abnimmt, sondern wieder leicht nach oben zeigt.

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2 Jahre nach Beginn der Pandemie überlegt man nun, hier verlässliche Zahlen zu beschaffen. Da fällt einem nix mehr ein.


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