Thema:
Re:Impfpflicht Gesundheitswesen flat
Autor: token
Datum:25.01.22 10:32
Antwort auf:Re:Impfpflicht Gesundheitswesen von Mampf

>>Dass Umsetzbarkeit und Überprüfbarkeit schwierig werden bestreitet niemand.
>>Dass etwas schwierig ist, ist allerdings kein valider Grund es nicht zu tun.
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>Das müssen letzendlich Experten überprüfen, ob eine praktische umsetzbakeit gegeben ist, und im welchen zeitfenster, bzw. In welcher konsequenz. Denn wenn man bedenkt, dass es mindestens 3. Spritzen sein müssen und die handhabe der Gesundheitsämter die ist, alle paar wochen eine zahnlose Mahnung zu schreiben bis am ende dann ein Bußgeld von 58,90 angedroht wird... Sehe ich kein Verhältnis  für den ganzen Ärger gegeben.
>

Auch komplexe Probleme sind lösbar. Du kriegst so ziemlich jedes Projekt fertig, am Ende ist es eine Frage der Zeit, steuert man gut, ist man schnell, steuert man schlecht ist es living hell, aber mit der Zeit bekommt man solche Probleme ausgewemmst.
Wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen die solche Wege beschreiten dann muss man sich imo nicht fragen, ist das schwer, sondern fragen, gibt es Alternativen die zum gleichen Ergebnis führen und sinnvoller sind.
Auch ich bin für alle anderen Antworten offen, ich höre aber keine Antworten, ich höre nur Bedenkenträger die sich in Abers verlieren, aber selbst keine funktionierende Strategie anbieten.

>Wenn du damit suggerieren willst. Man hätte eine Impfpflicht vin vornherein anpeilen müssen, dann spekuliere ich, dass dies auf mehrere Ebenen gescheitert wäre.
>

Nein, nicht die Impfpflicht, aber ein logistisches Framework, etwa ein Impfregister. Proaktive Aufklärung wie wir sie im EU-Umland gesehen haben, etwa Aufklärungsbögen auf dem Postweg an die gesamte Bevölkerung, und nicht paar Werbespots schalten als sei eine Impfung in einer Pandemie ein Produkt wie Coca-Cola. Positiver Druck von Tag 1, bspw. afair Spanien, die einfach selbst die Termine für die Bevölkerung gemacht haben, die dann abgesagt werden müssen. Der Impfgegner sagt ab, aber den Prokastinator hast du in der Tasche.
Solche Dinge meine ich.

>Wenn ich mich gegen die Impfpflicht sträube, dann vorallem weil ich in der Impfpflicht letzendlich nur ein Vehikel zu einem gewünschten ziel betrachte, und eine allgemeine Impfpflicht imo nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt.

Die mathematischen Modelle zeigen halt dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum gewünschten Ergebnis führt. Historische Analysen von Impfstrategien zeigen dass dieser Angang konsequent durchgezogen zum gewünschten Ergebnis führte.
Das hat für mich Gewicht, wenn es um Lösungsmodelle geht hab ich halt eher eine leicht autistische Perspektive.

>Zugegen, teile von mir haben auch auf ethischem Level ein Problem mit einer (allgemeinen) Impfpflicht

Die hab ich auch, massiv. Nicht nur ethisch, speziell emotional gruselt mich dieses Szenario da es in gewisser Weise orwellsche Züge mitbringt.
Ich find's persönlich krass ungeil, sehe nur keine Alternative. Ärgere mich über Versäumnisse der Impfskepsis vom Start weg anders zu begegnen, aber das Kind liegt halt schon tot im Brunnen.

>Hmm? Flatten the kurve in Bezug auf durchinfizierung im Rahmen der impf Kampagne und Überlastung, das ist doch usus, und das gibst du doch in den folgende Ordner Absätzen wieder.
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Es geht um den Zeitstrahl. Wie lang brauchst du bis dieser Prozess so abgeschlossen ist, dass du eine Quote hast, wo du laufen lassen kannst? Und da gebe ich halt auch zu, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, dieses Gehampel zieht sich wenn wir es so weiter betreiben imo noch ewig hin. In Prozenten sieht das was fehlt nach wenig aus, in Absolutzahlen ist es ein ziemlich desillusionierender Brocken.

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>>Dass es sowas wie die klassische Herdenimmunität als Infektionsschutz (die Herde schützt vor Ansteckungen) nicht geben wird ist schon längst Konsens.
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>Ja ebem.
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>>Es geht nicht darum Infektionen zu verhindern und das Biest auszurotten.
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>Genau, sag ich doch.
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>>Es geht darum die aktuellen Infektionsschutzgesetze wieder abzuschaffen so dass der Alltag wieder normal wird und du ohne Maske einkaufen gehst. Und dieses "laufen lassen" ist nach aktuellen Modellen noch nicht möglich, da dann ein Versagen kritischer Systeme droht. Also werden Infektionen gebremst, damit nicht zu viele in zu kurzer Zeit statt finden.
>
>Das meinte ich mit flatten the curve. Verzeih mir, dass dieses bild zur zeit nicht mehr en vogue ist, aber im Prinzip beschreibt es doch dasselbe.
>

Das Problem dieser Strategie ist das Tempo.
Du willst dass so ziemlich jeder mal Kontakt mit dem Virus bekommt, um Infektionsschutzgesetze dauerhaft rückbauen zu können.
Aber flatten the curve bremst natürlich genau diesen Prozess.

Stell dir vor du sollst eine Grube ausheben.
Und du brauchst Regen, damit das Erdreich weich ist. Hier kannst du also richtig Fortschritte machen.
Aber immer wenn es regnet nimmt man dir die Schaufel weg und ersetzt sie mit einem Teelöffel. Das ist flatten the curve. Die Grube macht keinen Fortschritt. Dann scheint wieder die Sonne, da macht die Grube aber auch keinen Fortschritt.
Wird die Grube mit dem Teelöffel irgendwann fertig? Ja. ABER WANN?!

Und das Ding ist, daneben steht der Impfbagger. Der kann bei jedem Wetter arbeiten und das in exorbitant höherem Tempo.

Ich sag ja nicht, die Impfung ist der einzige Ausweg aus dieser Regulierung nach Murmeltierprinzip. Ich sage nur, es ist ein zeitlich planbarer Ausweg der das notwendige Volumen was noch abgetragen werden muss mit mächtigen Instrumenten abtragen kann.

>Eben das, und das Risiko durch Impfung ja auch nach bisherigem stand ungefährlich ist. Die Frage, aber da gehst du ja glaub ich noch drauf ein, ist inwiefern auf Dauer mehr vertrauen in impfen/Pharmazeutika  innerhalb der Bevölkerung (wieder) aufgebaut werden kann. Sowohl in Form als Bekämpfung von propaganda, Aufklärung, aber auch Kritische Aufarbeitung auf eben das was schief läuft. Ist ma nicht so, dass alles im medizinischen Bereich hlatt läuft und es keinen Anlaß für Kritik gebe (oder dass diese Kritik nicht ausgesprochen wird).
>

Ja. Und da bin ich hochgradig pessimistisch dass das überhaupt eine Option ist, diese Menschen mit anderen Mitteln nach allem was passiert ist und weiterhin passiert noch zu überzeugen.
Diese Einschätzung kann falsch sein. Klar.

>Moment, du setzt voraus, dass die Einführung von einer Impfpflicht am ende zu signifikant höheren Impfquote führt. Eben das zweifel ich an.

Garantien gibt es nicht, ich halte es dennoch für die vielversprechendste Option.
Natürlich ist das streitbar. Und Streit ist bei solch schwierigen Themen ja ausdrücklich erwünscht. Aber irgendwann liegen alle Argumente auf dem Tisch und es gilt Entscheidungen zu treffen. Wie ich selbst entscheiden würde versuche ich lediglich zu begründen.


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