| OT: Besser "Polarisierung" statt "Spaltung"... |  |
Leider finde ich das Interview nicht mehr, dass ich vor ein paar Wochen dazu im Deutschlandfunk gehört hatte. Was bei mir aber vor allem hängenblieb, war die IMHO vernünftige Idee, bei den vielen hart geführten Debatten um Corona eher von einer "Polarisierung" als von einer "Spaltung" der Gesellschaft zu sprechen.
Zum einen sei eine Gesellschaft, in der so offen auf allen Ebenen diskutiert werde, nicht gespalten, vielmehr hätten sich einige Diskussionsteilnehmer in sehr entgegengesetzte Richtungen ("Pole") bewegt, ohne dass dabei aber sicher sei, dass sie in dieser Position blieben geschweige denn dass ihnen die Möglichkeit dazu (durch einen "Riss" oder "Spalt") genommen sei.
Zum anderen befänden sich die Diskussionsteilnehmer zu den verschiedenen Unterpunkten der Diskussion (Maßnahmen und Einschränkungen, Impfpflicht, Home Schooling etc.) nicht immer im selben Lager, sodass auch hier nicht von einer "Spaltung" (Einteilung in klar definierte Lager) gesprochen werden könne, sondern eher von (dynamischen) "Polen".
Ich sehe das an mir selbst auch: Ich glaube daran, dass uns vor allem das Impfen aus der Misere bringen kann und wünsche mir, dass so viele Leute wie möglich sich impfen lassen, damit wir schnell die größten Einschränkungen aufheben und zurück zu so etwas wie "Normalität" kehren können. Ich halte nichts von Verschwörungstheorien ("XY profitiert davon!1") und vertraue bzgl. Corona vor allem der Wissenschaft, aber auch der Politik und anderen beteiligten Institutionen.
Gleichzeitig halte ich nichts von einer allgemeinen Impfpflicht - allenfalls für bestimmte Berufs- und Risikogruppen - und ärgere mich regelmäßig über die schweren Fehler und das Unvermögen der Politik, wenn es um die völlig unzureichenden und kurzsichtigen Maßnahmen im Bildungsbereich bzw. bei Kindern und Jugendlichen geht. Dass es hier Leute auch langsam auf die Straße treibt, kann ich verstehen.