Thema:
Re:Aua... flat
Autor: Kilian
Datum:12.01.22 14:01
Antwort auf:Re:Aua... von Transistor

>Ich bezog mich auf meinen Punkt. Da ging die Argumentation komplett daran vorbei.

Nein, denn nur weil jemand genesen ist, heißt das nicht, dass man bei so etwas wie einem Vorstellungsgespräch nur noch die von dieser Person aktuell ausgehende (niedrige) Infektionsgefahr beurteilen sollte. Selbstverständlich zählt die ursprüngliche Motivation, sich nicht impfen zu lassen, genauso zur charakterlichen Eignung einer Person wie die Berücksichtigung der vielfältigen negativen Folgen, die so ein Verhalten für unsere Gesellschaft hat(te).

>Wir reden hier von einer Genesenen. Da ist der Schutz vergleichbar, wenn nicht besser, wie die Studie zeigt.

Auch das stimmt so pauschal nicht und kommt wohl ganz auf den betrachteten Zeitraum an:

[http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128679/COVID-19-Geimpfte-sind-in-den-ersten-Monaten-besser-geschuetzt-als-Genesene]

Für den abnehmenden Immunschutz von Geimpften gibt es Booster-Impfungen, womit sich dein "Genesen > Geimpft" nicht halten lässt.

>Das Argument war: Unnötiger/selbst verschuldeter Aufwand für das Gesundheitssystem.

Und mein Argument war: Dieser Vergleich ist zu kurz gesprungen. Mit Corona haben wir eine akute Situation. Die von dir genannten Fälle sind nur bedingt selbst verschuldet (bei Suchtkranken spricht kein seriöser Fachmann von "selbst verschuldet") und betreffen erst recht keine akute Situation.

>Das hat was mit dem hohen moralischen Ross zu tun auf dass man sich setzt mit der Abwertung als asozial.

Ich kann mich zwar impfen lassen, weil bei mir keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, tue es aber nicht, weil ich Spritzen nicht mag / den Aufwand scheue / der Wissenschaft nicht glaube / einfach "dagegen" sein und anecken will... Was ist es denn sonst, als asozial?

>[https://www.fr.de/panorama/corona-who-booster-impfung-pandemie-kritik-auffrischung-impfstoff-91198671.html]

Da hat die WHO sicher recht und es ist auch ihr Job, auf dieses globale Problem hinzuweisen und der Politik weltweit Feuer unterm Hinterm zu machen, damit andere Regionen nicht vergessen werden. Aber das hat nichts mit der ursprünglichen Diskussion hier zu tun.

>Man muss auch gar nicht so weit schauen. Vehement wurde hier der Booster für Jüngere eingefordert (und abgeholt) und auf die Stiko geschimpft - da waren hierzulande die Risikogruppen noch nichtmal ansatzweise geboostert.

Ich habe mich früh boostern lassen und hatte weder Probleme, einen Termin zu bekommen noch waren die Impfkapazitäten sonstwie eingeschränkt. Zu der Zeit wurden besonders die Risikogruppen geimpft und mir ist nicht bekannt, dass diese kürzer treten mussten, weil jüngere Gesunde ihnen zuvorgekommen sind. Soweit ich die folgende Grafik beurteilen kann, ist die große Risikogruppe der Älteren nicht zu kurz gekommen:

[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1258043/umfrage/impfquote-gegen-das-coronavirus-in-deutschland-nach-altersgruppe/]


< antworten >