| Coronamüdigkeit greift um sich |  |
Nicht bei mir wohlgemerkt, wir hatten wegen Risiko-Person in der Familie sowieso Weihnachten und Silvester erneut sehr kleine geplant, aber: im Bekannten und Kollegenkreis merke ich, dass die Menschen keinen Bock mehr haben. Geimpft, getestet, geboostert, dennoch eingeschränkt. Nach Delta kommt Omikron. Nach Omikron wird Pi. Nach "Intensivbetten werden knapp" kommt nun "die kritische Infrastruktur ist gefährdet", weil die Intensivkapazitäten entgegen der Prognosen meist ausreichen.
Ich finde die Sorge und die Maßnahmen nachvollziehbar, auch weil oft kritisiert wurde dass zu spät reagiert wurde, aber dennoch: ich bin nicht sicher, ob dieser "state of alarm" wirklich noch lange durchzuhalten ist, und ob nicht immer mehr Menschen auch außerhalb jeglicher Querdenker-Riegen langsam denken: fuck it, das Leben muss weitergehen. Insbesondere im Kollegium (ich bin auch für gewerbliche MA zuständig) merke ich immer kürzere Geduldsfäden und gewissermaßen Aufbegehr, der aber gar nicht von Umsturz und Frust geprägt ist, sondern eher von "ich will dass es wieder normal wird". Und klar merkt man in diesen Kreisen auch eher den Einfluss von Bild und Co. Das ist schon krass und wie so ein Fenster in eine andere Welt.
Gleichzeitig meinen es die meisten aber nicht "böse", sondern sind eher unbedarft in dem Thema unterwegs. Auch fragen sich einige tatsächlich mit Blick auf kommende Einschränkungen, wieviele Impfungen und Tests es braucht, damit sich doch wieder nix ändert. Die nächste Variante kommt in Welle 6 nächsten Sommer. Was mal nach lustigen Querdenker-Memes aussah mit Lauterbach als Greis, der Welle 28 verkündet, ist kurz vor der Verwirklichung. Nochmal, das ist nicht MEINE Meinung, aber ich sehe mich damit konfrontiert und hier und da ist die Debatte darüber schwierig.
Ich hatte ja schonmal von solchen Entwicklungen berichtet, empfinde das aber aktuell stärker. Beobachtet das noch jemand?