Thema:
Re:Depressionen unter Jugendlichen in Österreich flat
Autor: Droog
Datum:16.12.21 12:36
Antwort auf:Re:Depressionen unter Jugendlichen in Österreich von Phil Gates

>>Da wäre ich echt vorsichtig, zumal die angegebenen Zahlen wirklich extrem hoch sind. Um diese Werte mit Skepsis zu sehen, sollte ein Blick auf die Kinder und Jugendlichen im eigenen Umfeld reichen. Ja, es ist für sie eine sch*** Situation und es wird auch mal öfter gemeckert oder Trübsal geblasen, aber das ist meilenweit weg von einer depressiven Verstimmung oder gar einer waschechten Depression.
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>>Ich hatte vor einiger Zeit erst gelesen, dass (andere) Fachleute die Meinung vertreten, dass es durch Corona nicht zu mehr Depressionen unter Kindern und Jugendlichen kommt, aber diese jetzt häufiger erkannt werden, weil Eltern durch Corona mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und genauer hinschauen / hinhören. Das fand ich eine durchaus logische Theorie…
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>Ich habe einige Menschen im Umfeld, die seit Jahren mit Depressionen und Angst zu kämpfen haben. Das ist eine Volkskrankheit, die es schon lange gibt und die jetzt durch Corona sichtbarer wird. Bin insoweit vollkommen bei Dir. Allerdings sind die Zahlen, selbst wenn sie um den Faktor 10 überhöht und nicht repräsentativ wären, extrem besorgniserregend. Zudem hat bei einigen Freunden, die gut therapiert sind, die Pandemie eine Depression, die lange überwunden schien, wieder angefacht.
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>Und mal anders gewendet: Wenn Du nicht gerade extrem introvertiert und kontaktscheu bist, was macht es mit Dir, wenn Du zwei Jahre lang erzählt bekommst, dass allein schon der Kontakt mit anderen Menschen Dich oder sie umbringen kann? Homo sapiens ist ein soziales Tier. Die Maßnahmen sind allesamt notwendig, keine Frage. Aber das heißt nicht, dass wir nicht massiv in die Minderung der psychologischen Folgen investieren müssen. Diese sind da. Und was ich so höre, wartet man im Moment monatelang auf einen Termin beim Psychologen, selbst wenn man selbst bezahlt.


Einen Therapieplatz zu erhalten ist doch vor Covid-19 schon eine Odyssee sondergleichen gewesen.


Lest Euch mal medizinische Berichte die das Thema chronische Einsamkeit aufweisen durch, das schlackert ihr mit den Ohren, was das mit einem anrichten kann. Im Grunde "verhungern" Menschen über einen längeren Zeitraum und das sind nicht nur Altenheim-Bewohner.

Das Problem gab es allerdings ebenfalls schon vor Corona, weil man im Privaten immer zwingend Menschen ausgrenzen möchte, auch wenn sie charakterlich eigentlich im Soll sind. Aber wahrscheinlich sind die größtenteils nur selbst dran Schuld und sollen sich halt einen Hund kaufen.


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