Thema:
Re:Die Stiko ist tlw echt strange flat
Autor: Transistor
Datum:12.12.21 23:05
Antwort auf:Re:Die Stiko ist tlw echt strange von _bla_

>Ja, schau doch beispielsweise mal genau in deine UK Quelle. Dort wird ganz ausdrücklich von Priorisierung gesprochen und die Empfehlung für eine Boosterkampagne im Winter gab es dort eben schon im Sommer und auch in dieser Empfehlung stand eben drin, das man zwar die 70jährigen zuerst, aber die anderen halt so schnell wie möglich auch. Das ist was ganz anderes als unsere STIKO, die bei der Empfehlung für die 70jährigen erstmal sagt, naja, wir wissen ja noch gar nicht, ob das für andere auch noch kommt. Obwohl es damals schon gute Daten aus Israel gab, die offenbar auch der JVCI bekannt waren.

Und die Formulierung macht den großen Unterschied? UK hat Mitte September ab 40 empfohlen, da wurde bei uns schon ab 18 empfohlen. Das der Impfschutz mit zunehmender Zeit abnimmt hat auch die Stiko Anfang Oktober in der Empfehlung festgehalten, auch der Abstand zur Grundimmunisierung war mit 6 Monaten angegeben.

Biontech selbst hat auf eine eventuell notwendige Boosterimpfung Anfang Juli hingewiesen. Es war der Politik also bekannt. Bei der EMA die Zulassung für den Booster beantragt hat Biontech erst irgendwann im September.

Man hätte ab Anfang Oktober entsprechend der Empfehlung >70, <70 in Alten-/Pflegeheimen, Pflegepersonal & J&J Geimpfte boostern können/müssen. Passiert ist praktisch nichts.


>Anstatt klare Ansagen zu machen und auch gegenüber der Politik anzukündigen, wenn sie Bedarf für mehr Impfkapazität sehen, betreibt die STIKO eine voreilende Prioritisierung durch die Hintertür.

Es ist doch nicht Aufgabe der Stiko sich um Impfkapazitäten zu kümmern.

>Hätten sie die Boosterkampagne rechtzeitig angekündigt, wären die ganze Priorisierung vermutlich gar nicht nötig gewesen,

Praktisch jedes Land hat priorisiert. Selbst Israel.
Angekündigt hat die Stiko 3 Tage nach der generellen EMA Freigabe.

>man hätte etwas weniger Impfstoff abgeben können, hätte die Impfzentren nicht geschlossen und würde viel besser dastehen.

Das war eine politische Entscheidung, da die Hausärzte übernehmen sollten um Kosten zu sparen, was in dem Umfang aber offensichtlich nicht passiert ist. Mit Schließung der Impfzentren zum 30.9. war auch die Zusicherung verbunden, die ursprünglichen Impfkapazitäten in kurzer Zeit wieder bereitstellen zu können. Auch da ist nichts passiert.


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