| Re:Sorry, das ist falsch!!!! |  |
>Da Du Dich offensichtlich überdurchschnittlich gut auskennst, würde mich mal Deine Meinung zu dieser Studie interssieren:
>[https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-021-00808-7]
Das ist keine richtige Studie, sondern ein einzelner Diskussionsbeitrag, deshalb steht auch „CORRESPONDENCE“ drüber.
>Demnach gäbe es keinen Zusammenhang zwischen Impffortschritt und Entwicklung der Pandemie. Dein Bremen-Sachsen-Vergleich sagt ja das Gegenteil aus, ist im Gegensatz zu der Studie aber nur auf zwei Bundesländer bezogen. Da würde ich eher der Studie vertrauen.
In diesem Fall ist der Vergleich von zwei Bundesländern mal ausnahmsweise wirklich aussagekräftiger als der Vergleich der vielen Länder in dieser Studie. Denn in den beiden Bundesländern herrschen neben der Impfquote relativ ähnliche Randbedingungen: Ähnliches Klima, ähnliche Teststrategien und damit ähnliche Dunkelziffern und ähnliche Schutzmaßnahmen usw. Da ist es dann schon relativ wahrscheinlich, das die Unterschiede auf die unterschiedlichen Impfquoten zurückgehen.
Der Vergleich in dem Artikel hingegen schaut auf solche Faktoren gar nicht und vergleicht Länder mit völlig unterschiedlichen Randbedingungen. In den 68 Ländern hast du bspw. ganz viele afrikanische Länder mit sehr geringer Impfquote, aber vermutlich auch sehr sehr großer Dunkelziffer und ganz anderen klimatischen Bedingungen. Sinnvoller wäre es gewesen, bspw. nur Industriestaaten zu untersuchen. Außerdem stellt sich die Frage, welchen Einfluss der jeweilige Auswertungstag hat. Inzwischen sehen die Werte ja schon wieder deutlich anders aus.
Sehr verdächtig ist auch das in Fig. 1 & 2 identische Zusammenhänge untersucht werden, aber völlig unterschiedliche Darstellungsformen gewählt wurden. Und sie schauen in den USA auf Counties, also sehr kleine Unterteilungen anstatt zunächst erstmal auf die einzelnen Bundesstaaten zu schauen. Ich meine man sieht da durchaus einen Impfeffekt, im Text stehen leider keinerlei Werte wie Korrelationskoeffizienten sondern nur allgemein die Behauptung, das die Autoren da keinen Zusammenhang sehen.
Zudem gibt es natürlich auch einen Impfeffekt, der hohe Inzidenzen gerade in Ländern mit hoher Impfquote fördert: Eine hohe Impfquote sorgt dafür, das es trotz hoher Inzidenz keine Überlastung der Krankenhäuser gibt und damit weniger politischen Druck mittels zusätzlicher Maßnahmen, die Infektionszahlen zu senken. Ohne Impfungen wären wir doch längst im Lockdown.