Thema:
Re:Gottesdienste? flat
Autor: DasReptil
Datum:24.11.21 10:38
Antwort auf:Re:Gottesdienste? von Phil Gates


>Ich muss gerade stark an mir halten, um nicht ausfallend zu werden. Das ist eben nicht "lange her", es leben noch Menschen, die mit viel Glück dem Massenmord entkommen sind. Und wir erleben in der ganzen Welt derzeit wieder Antisemitismus, erstarken rechter Parteien mit teils klarer Ausrichtung auf Juden- und Moslemhass usw. und in vielen Regionen der Welt müssen andererseits auch Christen jeden Tag um ihr Leben fürchten. Dass ein aufgeklärter Deutscher so etwas rausbläst, ist wirklich schwer nachzuvollziehen.

Doch es ist lange her. Und sich dogmatisch an in den 40er Jahren sinnvolle Gesetze zu klammern obwohl sie heutzutage mit der Lebensrealität überhaupt nichts mehr zu tun haben ist nun mal absolut nicht sinnvoll. Und mit Sonderrechten bekämpft man sicherlich keine Religionsfeindlichkeit, eher das Gegenteil. Wie gesagt, es geht mir nicht darum Religionsfreiheit abzuschaffen. Nur müssen für Gläubige die selben Regeln gelten wie für jeden anderen auch.

>Das ist doch schlicht Unfug. So lange ich nach der Kirche in die Kneipe gehen und Frühschoppen machen kann, ist es ja wohl kaum eine Umgehung irgendwelcher Regeln, wenn Gottesdienste stattfinden.

Aktuell kannst du das. Erinnere dich an 2020 da waren die Kneipen und die Geschäfte zu aber die Kirchen offen.


>Hinter welchen weltlichen Themen soll die Kirche zurückstecken? Tut sie das nicht schon? Haben Fronleichnamsprozessionen, Ostergottesdienste mit 3.000 Leuten im Mainzer Dom, Kirchentage in Präsenz stattgefunden?
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>Ich habe keine Zahlen, würde aber vermuten, dass für manche alleinstehenden älteren Personen der Gottesdienst einer der wenigen positiven Momente in der Woche ist. Ein Tabuthema sind Suizide bei z.B. alten Frauen. Aber rede mal mit Psychiatern... Gottesdienste sind sicherlich kein "Blödsinn", auch wenn es für Dich persönlich offensichtlich nichts ist. Ich hatte, wie vermutlich jeder Mensch im Leben, auch schon schwierige Zeiten, und mir hat es durchaus geholfen, dann in die Kirche zu gehen. Das kann jeder für sich entscheiden, mir und meiner Krankenkasse hat es vermutlich einige Psychologenstunden erspart.
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>Die christlichen Kirchen haben sich übrigens weit überwiegend freiwillig zurückgenommen und Schutzkonzepte für die Gottesdienste entwickelt. Ein Problem sehe ich tatsächlich bei den Moscheen, weil hier die Riten weniger gut coronakonform durchgeführt werden können. Aber auch da behilft man sich vielerorts, indem das Freitagsgebet dann gestaffelt und die Menge der Gläubigen zu einer gegebenen Uhrzeit beschränkt wird.


Wie du sagst, sie machen es freiwillig. Es gibt aber genug insbesondere kleinere Glaubensgemeinschaften, die es eben nicht frewillig machen. Und da muss der Staat ganz klar eine Handhabe haben um dem einen Riegel vorzuschieben.


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