Thema:
Re:"Stiko empfiehlt" flat
Autor: Transistor
Datum:27.10.21 11:11
Antwort auf:Re:"Stiko empfiehlt" von _bla_

>Man weiß immerhin das die Myokarditis nicht wesentlich häufiger ist, als in anderen Altersgruppen. Hätten wir bei der Myokarditis bei den jungen Menschen einen ähnlichen Effekt wie bei der Sterblichkeit bei Corona bei den Alten, also einen sehr großen Anstieg, dann hätte man das auch in der Studie gesehen.

Gibt es dazu neue Erkenntnisse? Bisher hieß es doch immer hautsächlich unter 30 und männlich betroffen. Moderna haben sie doch gerade mit genau der Begründung in einigen Ländern erstmal on hold gesetzt in der Altersgruppe.

>Und: Myokarditis ist auch bei COVID Infektionen von Kindern relativ häufig, vermutlich häufiger als bei Impfung.
>Hier finden sie in der Altersgruppe 12-17 bei Jungen etwa einen Fall auf 1:1000 Infektionen.
>[https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.07.23.21260998v1]
>Und die Myokarditisfälle nach Impfungen waren praktisch alle harmlos. Das scheint mir doch ein etwas schiefer Maßstab, wenn bspw. Krankenhausaufenthalte aufgrund von Corona nicht zählen, solange sie nicht zu einem Todesfall führen, während jeder Myokarditisfall nach einer Impfung relevant ist.


Wer hat denn den Maßstab? Wieso sollen die Fälle aufgrund von Corona nicht zählen? In der Hospitalisierungsrate sind sie doch alle enthalten und auch welche die nicht reingehören. Mit Corona ist eben etwas anderes als wegen Corona. Für die Vorerkrankten wird die Stiko sicherlich auch wieder eine Empfehlung aussprechen.

>Bei Grippe sind wir einer Endemiesituation in der es wesentlich unwahrscheinlicher ist, sich anzustecken.

Der R Wert von Covid liegt in etwa beim 3fachen von Grippe.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Basisreproduktionszahl#Beispielwerte_f%C3%BCr_verschiedene_Infektionskrankheiten]

Im Gegenzug sind mittlerweile mehr als 2/3 der Bevölkerung gegen Covid geimpft. Bei der Grippeimpfung schafft man kaum 1/3 bei den Ü65 jährigen. Vom Rest der Bevölkerung ganz zu schweigen.
Für diesen Winter wird eine große Grippewelle befürchtet. Wurden da schon die Kinderärzte mit Impfwünschen überrannt? Wahrscheinlich auch nicht, weil es einfach nicht im Fokus steht und praktisch keinen interessiert.

>Und in Bezug auf Todesfälle mag es bei Kindern bei Grippe und Corona ähnlich extrem selten aussehen, was andere Wirkungen der Infektion aussieht eher nicht.

Mit Grippe liegst du in dem Alter auch ohne Vorerkrankung mit hohem Fieber und allem drum und dran (ggf. noch eine Lungenentzündung dazu) im Bett wenn du Pech hast und auch danach geht es nur langsam wieder bergauf bis zur vollen Genesung. Dazu würden mich tatsächlich Zahlen interessieren.

Edit: Zumindest eine Liste der möglichen Komplikationen (ohne Häufigkeit und Vergleich zu Corona) habe ich gefunden, die auch bei nicht vorerkrankten Kindern auftreten können. Kleinkinder werden explizit als Risikogruppe erwähnt:

"Weiter können in Folge einer Influenza Schädigungen im Herz-Kreislauf-System, wie z.B. Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche mit verminderter Pumpleistung (Herzinsuffizienz), eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge aufgrund der Herzschwäche (Lungenödem) oder ein Kreislaufschock auftreten. Selten werden Übergriffe der Erkrankung auf den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem (Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung) beobachtet. Da das Influenza-Virus aber prinzipiell jedes Organ schädigen kann, sind auch Symptome wie Leberschwellung, Leibschmerzen, Durchfälle oder Erbrechen möglich."

[https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/grippe-bei-kindern.html]
[https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/moegliche-komplikationen.html]

[https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe-influenza/auswirkungen/]

Transistor


< antworten >