Thema:
Re:Impfpflicht flat
Autor: _bla_
Datum:19.10.21 23:02
Antwort auf:Re:Impfpflicht von Transistor

>Ich denke das obere, nicht zu erreichende Limit sind die ausgelieferten Dosen. Wo genau nun der korrekte Wert zwischen gemeldet und geliefert liegt ist unklar.

Das ist natürlich auch eine oberes Limit, aber es interessiert ja nicht irgendein oberes Limit, sondern man will die Impfungen möglichst genau eingrenzen und man will deshalb gerade eine möglichst kleine obere Schranke. Ausgelieferte Dosen, die sicher nicht im Inland verimpft wurden, interessieren daher nicht. Wenn man also bspw. sicher weiß, das Impfdosen noch irgendwo im Lager liegen oder an andere Staaten weitergegeben wurden, muss man sie natürlich nicht berücksichtigen. Die 5% ergeben sich einfach, weil zwischen den Umfragen, bei denen es sicher eine Verzerrung gibt, und den erfassten Impfungen einen Unterschied von 10% gibt und 5% ist dann halt in der Mitte. Wenn man sich anschaut, wie viele Dosen an die Ärzte ausgeliefert wurden und möglicherweise verimpft aber noch nicht gemeldet worden, ergibt sich eine Impflücke von weniger als 3%.

Seite 4
[https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript334.pdf]

>Gerade bei so wichtigen Entscheidungen wie FreedomDay oder Impfpflicht wäre es schon irgendwie gut verlässliche Zahlen zu haben...

Ja, das wäre nicht schlecht, aber so schlecht sind die Daten eben auch nicht. Da spielt halt ganz viel Wunschdenken rein. Aber es spricht viel dafür, das es nur eine kleine Meldelücke gibt.

>Ist das nicht ziemlich unerheblich wer wann wo geimpft wurde?

Du hast nicht verstanden, worum es mir ging. Es ging mir um die Meldelücke. Die Meldelücke ist vermutlich nicht in allen Altersgruppen gleich groß. Selbst wenn du von 5% Meldelücke ausgeht, ist vermutlich die Meldelücke in der Altersgruppe 60+ kleiner als 5%. Eben deshalb, wo und wann sehr große Teile dieser Altersgruppe geimpft wurden.

>Ja, davon ist auszugehen. Aber es ist doch trotzdem erstaunlich dass hier so lange die Zahlen noch gut aussehen bei der schlechten Impfquote.

Exponentielles Wachstum sieht ja am Anfang immer harmlos aus. Und man konnte ja auch schon im letzten Jahr sehen, das die Verbreitung des Virus zum Anfangs in Sachsen langsamer erfolgt als in vielen anderen Bundesländern. Es sieht trotzdem deutlich nach exponentiellem Wachstum aus. Und auch in Sachen haben wir genug Impfungen, um die Ausbreitung deutlich zu bremsen und wir haben auch viele Maßnahmen wie Quarantäneregelungen und Masken- und Testpflichten. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Ausbreitung des Virus, aber es reicht nicht mal um ein Wachstum der Infektionen zu verhindern. Für einen Freedomday müsste die Situation eigentlich so sein, das die Infektionszahlen im Keller sind und auch nicht wachsen. Dann kann man hoffen, das sie auch dann nicht durch die Decke gehen, wenn man die Maßnahmen aufhebt.



>Ja nun, nur weil der Impfstoff längst weg ist kann er doch Schäden hinterlassen haben. Lass sie mal eine nicht entdeckte und verschleppte Myokarditis gehabt haben.

Natürlich ist es nicht völlig unmöglich, aber ein Zusammenhang wird halt immer unwahrscheinlicher umso größer der Abstand ist. Einerseits weil Mechanismen, die eine große Verzögerung haben zwischen Ursache und Wirkung verursachen unwahrscheinlicher sind, als eine relativ direkte Wirkung, wie bspw. bei den Blutgerinseln bei Vektorimpfstoffen. Und andererseits weil sich mit einem längeren Abstand eben die Wahrscheinlichkeit stark erhöht, das innerhalb dieser Zeit zufällig irgendein anderes Ereignis passiert.

>Wer will/kann denn z.B. ausschließen, dass die Impfung das persönliche Herzinfaktrisiko um X% steigert, insb. wenn man regelmäßig Boostern muss? Das würde man, wenn überhaupt, vielleicht erst in ein paar Jahren in der Statistik sehen und dann vermutlich auch nicht mehr auf irgend eine Impfung zurückführen.

Zumindest wenn dieses X halbwegs groß ist, dann bekommt man das schon mit. Es wurden ja enorm viele Menschen geimpft. Wenn wir da jetzt 5% mehr Herzinfarkte unter Geimpften hätten, dann würde das ziemlich schnell auffallen. Gerade solche Statistiken werden schon sehr genau ausgewertet.

>Sie war ja geimpft.

Es ging mir darum, das es ja selbst dann keine gute Idee wäre, auf dem Impfung zu verzichten, wenn man wüsste, das die Impfung mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1000 einen Herzinfarkt verursacht, denn die Wahrscheinlichkeit sind einen Herzinfarkt oder noch schlimmeres in Folge einer COVID Infektion einzufangen immer noch deutlich größer ist.

>Die Theorie, dass sich jeder irgendwann anstecken wird kann ich auch noch nicht glauben - wobei, mit Delta (R-Wert 5-6) vielleicht schon, aber sicher nicht binnen eines Jahres.

Na dann schau doch mal nach UK 450er Inzidenz trotz besserer Impfquote, mehr als 10% der Bevölkerung waren schon infiziert. 4 Millionen Fälle allein seit Juni 2021, das werden deutlich mehr Ungeimpfte sein als Impfdurchbrüche. Ca. 18 Millionen Ungeimpfte dürfte es in UK geben. Ich würde sagen, die haben sehr gute Karten das sich innerhalb eines Jahres fast alle anstecken. Und auch die USA bringen es inzwischen auf fast 50 Millionen bestätigte Infektionen.
Und damit die Impfung eine gute Idee ist, muss ich ja auch gar nicht davon ausgehen, das ich mich auf jeden Fall anstecke, schließlich ist die Impfung viel sicherer als die Infektion, insbesondere für alte Menschen. Auch wenn ich davon ausgehe, ich zu 90% eine Infektion vermeiden kann, ist die Impfung eben immer noch viel sicherer.


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