| Re:Booster-Impfung |  |
>Klar, da war der Impfstoff noch knapp und die Impfquote hoch. Jetzt ist es eben umgekehrt :)
Hausärzte verdienen an den Impfungen aber nichts und haben jetzt in den Herbst hinein auch so schon übervolle Wartezimmer. Es mag auf dem Land kein Problem sein, aber in Großstädten einen Hausarzt zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Hintergrund ist, dass die KV-Sitze anhand der Bevölkerungszahlen von 1993/94 festgelegt worden sind. Da hatte Frankfurt noch 1/3 weniger Einwohner, gilt vermutlich ähnlich für andere Großstädte. Die zulässige Zahl der Hausarztpraxen (und auch Kinderarztpraxen) wurde seitdem nicht erhöht und wird auch nicht erhöht werden, weil die KV kein Interesse daran hat. Die Budgetierung liefert für die Kassenärzte einen Anreiz dafür, die eigenen Pfründe zu sichern. Im Topf sind die Einnahmen der Beiträge der Versicherten. Die sind also gedeckelt. Die Ärzte bekommen nach einem bestimmten Schlüssel ein Budget zugeteilt. Wenn der Arzt mehr Patienten behandelt, als er im Quartal "darf", bekommt er keinen Cent zusätzlich, obwohl er mehr arbeitet. Und wenn man die Zahl der Ärzte erhöht, bleibt der Kuchen insgesamt gleich groß, der Anteil des einzelnen Arztes wird aber noch kleiner.
Mein Vater hat das bei Einführung des Seehofer-Gesetzes 1994 schon kritisiert, aber es hat damals keinen interessiert und heute auch nicht.