Thema:
Re:zu #allesaufdentisch flat
Autor: Mampf
Datum:09.10.21 12:55
Antwort auf:Re:zu #allesaufdentisch von PUH

>>>>Das "Gesamte" als gefährliche Schwurbleraktion abzutun finde ich falsch, die Bewertung als wichtige Aktion von gesellschaftlicher Relevanz ist nur in Ermangelung andere hörbarer kritischer Wortmeldungen möglich, d.h. auf einem niedrigen Niveau, was problematisch ist.
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>Nichtmal dann, es gibt doch viel zu viel von diesen "Kritikern". Es ist zu 99,9% Müll und erhält nicht zu wenig, sondern zu viel Aufmerksamkeit.
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>>Während Guérot wahrscheinlich anschlussfähig ist, ist Meyen vermutlich eher problematisch, da er auch keine Berührungsängste mit Ken Jebsen hatte. Wenn man allerdings bedenkt, dass er in München moderene "Spin Doktoren" ausbildet, also solche, die eine eine Art "ehrlichen/transparenten" Lobbyismus lernen, ist das schon sehr aufschlussreich und bemerkenswert, wenn er sich in solchen Formaten äußert.
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>Ein einzelner Typ, der "Spin Doktoren ausbildet" und "keine Berührungsängste mit Ken Jebsen" hat. Daran ist nicht "bemerkenswert", er steht mit ein paar anderen durchgeknallten gegen 99% der Wissenschaft und 90% der Restgesellschaft. Wieso nicht der überwältigen Mehrheit an Wissenschaftlern "glauben", aber irgendeinem Typ, der irgendwas gemacht hat, was vielleicht nicht total bekloppt ist?
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>>"Endlich sagt es mal jemand" ist für mich eher eine populistische Meinung für die es jemanden braucht, der in der Hinischt keine Berührungsängste hat oder das sogar als Basisstrategie verwendet. Etwa die AfD. Mir geht es eher um spezielle Themen die von seriösen Medien nicht diskutiert werden. Die Frage, ob die Faktchecker gewollt systemstabilisierend sind oder eben einfach so Ihren Job tun (und dabei systemstabilisierend sind) finde ich jedenfalls total interessant.
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>Querdenker: "Erde ist ne Scheibe"
>Faktenchecker: "Nein, denn..."
>677220: "Ja aber das ist ja Sytemstabilisierend"
>Natürlich ist das Systemstabilisierend. Es stabilisiert das System der Wissenschaftlichkeit, des Common Sense, und der Ablehnung von Desinformation.
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>Ernsthaft. Wie ist das bei Gerichten?
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>>Das stimmt natürlich. Jede Meinung wurde irgendwie publiziert und diskutiert. Das unterscheidet uns von Diktaturen und Co. . Fake-News und Verschwörungstheorien sind allgegenwärtig für jedermann, da wird bisher nur wenig unterdrückt. Aber es geht mir natürlich darum, welche veröffentlichte Meinung dominiert und warum.
>>Ich persönlich bin ein Fan der Systemtheorie, gehe also u.a. davon aus, dass sich Menschen eher systemkonform verhalten und - auch unbewusst - Informationen und Meinungen weiterverbreiten, ohne sie grundsätzlich zu hinterfragen.
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>Sie dominiert, weil sie extrem viel besser begründet ist als die andere, s.u.
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>>In der Pandemie gibt es grundsätzlich das Problem, dass Experten zuviel Raum gegeben wird. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass empirische Daten die Grundlage bilden. Nun kann es sein, dass z.B. ein Herr Drosten seine Äußerungen auf eben dieser Basis trifft. Nur kann das kein sich etablierendes System sein, dass wir einzelnen Wissenschaftlern vertrauen, weil wir unterstellen, dass die ja nur empirischen Wissensstand widergeben.
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>Nein, wir haben den Experten angemessenen Raum, teils zuwenig gegeben. Zuviel Raum haben Schauspieler und random People, die wirres unzusammenhängendes Zeug erzählen.


Also ohne jetzt für diese #wirsindnichtmehrganzdicht plädieren zu wollen, definiere erstmal das "wir". Es ist imo ein Irrglaube, dass es da so homogene Einschätzungen gibt. Problem am medien dasein ist, dass einzelnen Experten gerne ei Gott status zugesprochen wird. Also nicht so direkt und auch nicht bewusst, aber es ist ja durchaus ein massenphanomen, dass dann Personen wie drosten zu alleswissern gehyped werden (zu deren leidwesen) auf der anderen seite dementsprechend als Zielscheibe für hetzblatter wie die Bild fungieren.

Und dass ist imo durchaus ei. Problem, dass oft einzelne Experten und keine gremien mit Teil Fluktuation in den Vordergrund gerückt werden. Dabei mag ich aber keine Absicht unterstellen sondern eine der moderne geschuldeten Dynamik.
Mal abgesehen von schwurblern sehe ich dann das Problem, dass Menschen wie Böhmermann, die es besser wissen müssen, dann auch die Experten als solche in gut und böse aufteilen mögen, udn und soweit gehen, den einen die Bühne zu verwehren (aber selber dann spinner wie broder ins tv einladen).

Und noch ne Sache, es gibt Themen, da gibt es diesen gewissen common sense, den du ansprichst, Beispiel, dass corona gefährlicher als eine Grippe ist, und einschneidende Maßnahmen erfordert. Wie diese Maßnahmen aussehen, inwiefern wer und wie eingeschränkt werden muss und zu welchem Preis... Ich glaube, da sieht die Sache nochmal komplexer aus. Aber ja, da stimme ichdir zu, da sollten dann weitere Experten befragt werden, und meine Schauspieler oder irgendwelche gegen den Strom schwimmende Exoten der Wissenschaft


>Wir vertrauen NICHT einzelnen Wissenschaftlern. Wir vertrauen dem SYSTEM der Wissenschaft. Dieses grundlegende Missverständnis haben alle Laien anscheinend. Sie denken, es stehen da Wodarg gegen Drosten, und man weiß ja jetzt gar nicht, wer recht hat. Drosten vertritt lediglich die Meinung von fast allen seriösen, einschlägig(!) publizierenden(!) Wissenschaftlern aus diversen Sparten, weltweit. False Balance = Da stehen Millionen Wissenschaftler gegen einen Rentner, der mal was mit Medizin zu tun hatte und nun von einem Schauspieler interviewt wird. Wir müssen nicht vertrauen, wir WISSEN, dass dies die am besten begründete Meinung ist.
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>Was meinst du mit Systemtheorie?


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