Thema:
Re:zu #allesaufdentisch flat
Autor: thestraightedge
Datum:08.10.21 19:54
Antwort auf:Re:zu #allesaufdentisch von 677220

>Ganz spontan kann ich da zwei nennen:
>Beate Guérot [https://www.youtube.com/watch?v=bsZTP1Fp0gU]
>Michael Meyen [https://www.youtube.com/watch?v=2VpgJgOfYb4]
>
>Nämlich weil die meinen früher Studienfächern entsprechen.
>
>Während Guérot wahrscheinlich anschlussfähig ist, ist Meyen vermutlich eher problematisch, da er auch keine Berührungsängste mit Ken Jebsen hatte. Wenn man allerdings bedenkt, dass er in München moderene "Spin Doktoren" ausbildet, also solche, die eine eine Art "ehrlichen/transparenten" Lobbyismus lernen, ist das schon sehr aufschlussreich und bemerkenswert, wenn er sich in solchen Formaten äußert.


Na Du bist lustig: das ist v.a. entlarvend und läuft der eigentlichen Intention von ihm und der Kampagne komplett zuwider. Ich finds lustig und erhellend, aber hääää, das führst Du an auf Nachfrage wo es inhaltlich wichtig und relevant wird?

>"Endlich sagt es mal jemand" ist für mich eher eine populistische Meinung für die es jemanden braucht, der in der Hinischt keine Berührungsängste hat oder das sogar als Basisstrategie verwendet. Etwa die AfD. Mir geht es eher um spezielle Themen die von seriösen Medien nicht diskutiert werden. Die Frage, ob die Faktchecker gewollt systemstabilisierend sind oder eben einfach so Ihren Job tun (und dabei systemstabilisierend sind) finde ich jedenfalls total interessant.

Echt? 2 Sachen dazu: Faktenchecker widerlegen unabhängig Falschmeldungen, oder bestätigen kontroverse Meldungen, Aussagen und Meinungen. Denen überhaupt diese Meta-Ebene anzudichten ist erstaunlich und zeugt zum anderen eben davon, dass v.a. diese Kampagne ein Problem mit Faktencheckern hat, weil diese eben den ganzen Käse den viele davon glauben und multiplizieren immer wieder widerlegen.

>Das stimmt natürlich. Jede Meinung wurde irgendwie publiziert und diskutiert. Das unterscheidet uns von Diktaturen und Co. . Fake-News und Verschwörungstheorien sind allgegenwärtig für jedermann, da wird bisher nur wenig unterdrückt. Aber es geht mir natürlich darum, welche veröffentlichte Meinung dominiert und warum.
>Ich persönlich bin ein Fan der Systemtheorie, gehe also u.a. davon aus, dass sich Menschen eher systemkonform verhalten und - auch unbewusst - Informationen und Meinungen weiterverbreiten, ohne sie grundsätzlich zu hinterfragen.


Die ist vermutlich auch zutreffend. Gleichzeitig gibts in der Pandemie und zu Corona eben Mehrheitsmeinungen, die nicht ohne Grund v.a. aus Wissenschaft und Forschung gebildet und von der Politik transportiert werden. Das nicht jeder "jemand hat eine Cola PCR-positiv getestet"-Schreihals das gleiche Gehör bekommt wie Menschen mit 40 Jahren Virologie-Erfahrung ist einleuchtend. Dass das dann auch mehr Anklang findet ist in diesem Fall kein Indiz für die Systemtheorie, sondern von einer weitestgehend aufgeklärten Bevölkerung, die im Detail natürlich dennoch hinterfragt und jederzeit hinterfragen darf, ob Maßnahme x oder Empfehlung y nötig, richtig, angemessen waren.

Dazu brauchts aber nicht diese selbstverliebten Ottos, die selbst relevante Themen verwursten bis nix mehr übrige bleibt.

>In der Pandemie gibt es grundsätzlich das Problem, dass Experten zuviel Raum gegeben wird.

Ähm... wem sonst, in dieser außerordentliche Situation? Soll Thomas Gottschalk die Regierung beraten, oder Maite Kelly bei Lanz über Virologie singen?

>Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass empirische Daten die Grundlage bilden. Nun kann es sein, dass z.B. ein Herr Drosten seine Äußerungen auf eben dieser Basis trifft. Nur kann das kein sich etablierendes System sein, dass wir einzelnen Wissenschaftlern vertrauen, weil wir unterstellen, dass die ja nur empirischen Wissensstand widergeben.

Wem sonst, wo lange diese falsch, und wie sollte es anders laufen?

Ich würde sogar so weit gehen: die Länder, die von vorn herein Experten und Wissenschaftlern mehr Raum eingeräumt haben, kamen gut durch die Pandemie. Da, wo (v.a. Rechts-)Populismus diese Meinungen unterdrückt hat, gings bergab - siehe Brasilien und in Teilen die USA.

>Ich sehe hier keine Intention, die eine negative Bewertung rechtfertigen würde.

Das erstaunt mich. Es ist unterm Strich v.a. nebulöses Geschwurbel. Sozusagen das Reclam-Heft und Arte-Special zum Schwurbel-König, der in Leipzig auf dem Marktplatz mit Krakele die Ratten fängt. Kaum etwas von dem was ich gesehen habe ist nennenswert relevanter - bzw. wirds da, wo Relevanz besteht, torpediert, siehe meine Beispiel aus dem Ast unten.


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