Thema:
Re:Kind letzte Woche krank... flat
Autor: Phil Gates
Datum:07.10.21 09:34
Antwort auf:Re:Kind letzte Woche krank... von Kilian

>>Ich bin sicherlich kein Querdenker, aber so kann man die Zahlen der Bettenbelegung natürlich auch manipulieren.
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>Klar, der Notarzt hat den Auftrag der Bundesregierung, die Zahlen zu manipulieren. o_O
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Das natürlich nicht. Aber das ganze System schafft (finanzielle) Anreize.

>Im Ernst: Das macht keinen Sinn. Ein Krankenhaus hat null Interesse daran, eine höhere Bettenbelegung auf der Corona-Station zu haben, als unbedingt nötig. Das bindet im normalen Betrieb bereits Arbeitskräfte und -räume, die sonst für sehr viel lukrativere Aktivitäten genutzt werden könnten. (Und ein Krankenhaus muss richtig viel operieren etc., um eine positive Bilanz zu erwirtschaften.) Und sollten die Zahlen erst richtig hoch sein, würde es noch heftigere Einschränkungen und Vorgaben der Politik geben, die erst recht für rote Zahlen bei den Krankenhäusern sorgen...

Die Zahlen sind aber derzeit noch äußerst gering und die Kapazitäten werden nun einmal vorgehalten (in diesem Fall ist es das Klinikum in Höchst, was speziell für Corona freigehalten wird, und welches am Arsch der Welt liegt und wo man im Moment wohl in den Krankenzimmern Tennis spielen könnte). Ein Kleinstkind dort hin zu transportieren, mit PCR für rein und raus, auch für die vollgeimpften Eltern, ist eine Barbarei. Zumal wenn der Test beim Kind negativ war.  

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>>Wenn ich dem Quacksalber mal in einer dunklen Gasse begegne, kann ich nicht ausschließen, dass ER danach Zahnschmerzen hat.
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>Wer weiß was die in der Kita dem Notarzt erzählt haben. Dass er keine genaue Anamnese durchführt und sowas erst im Krankenhaus passiert, ist genauso normal wie die von ihm erwähnte Vorschrift, Verdachtsfälle für Atemwegserkrankungen auf die Corona-Station zu bringen. Insofern: Im Zweifel für den Angeklagten.


Klar, die KiTa-Leute haben es vermutlich so dargestellt, dass das Kind dem Tode nah war. Aber dennoch komisch, dass mein Vater nach 15 Sekunden den durchbrechenden Molar als Übeltäter lokalisiert hatte und die richtigen Maßnahmen ergriffen hat. Gut, der hat 45 Jahre Berufserfahrung. Vielleicht hilft das in so einer Situation ;-)

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>Und natürlich steckt sich ein Patient nicht gleich an, wenn er auf so einer Isolierstation landet - das ist ein Krankenhaus mit höchsten hygienischen Vorgaben und keine Bahnhofstoilette...


Ehrlich gesagt glaube ich, dass es unwahrscheinlicher ist, sich am Frankfurter Hauptbahnhof auf dem Klo Corona zu holen, als im Krankenhaus. Mein Großonkel ist letztes Jahr mit einem vereiterten Zeh, ansonsten völlig gesund, ins Krankenhaus gekommen und ein paar Tage später an seinem 90. Geburtstag an Corona gestorben. Der Arzt hat ihm noch einen Schnaps gebracht, bevor sie ihn sediert haben und er nicht mehr aufgewacht ist. Insofern alles human und mit 90 ist die Sanduhr auch weitgehend durchgelaufen gewesen, aber er hätte sonst sicher noch ein paar Jahre gemacht, der ist bis zuletzt Auto gefahren. Sein Vater und seine Schwestern wurden alle 92-95.

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>Ich kann deine Empörung ja verstehen, schließlich ging es um dein Kind - da wird man schnell emotional, aber bevor man sich zu solch kruden Theorien wie zur Bettenbelegung oder aggressiven Phantasien gegenüber den Helfern hinreißen lässt, lieber durchatmen und nicht gleich das Schlechteste bei den anderen Beteiligten annehmen.


Ich habe das ja bewusst sogar erst eine Woche später gepostet. Natürlich waren wir stinksauer, zumal nachdem mein Vater da war und seine Enkelin untersucht und bestätigt hat, dass sie nicht einmal einen Infekt hat... (dazu muss man ja auch nur die Brust abhören).


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