Thema:
Re:Bin immer noch ungeimpft flat
Autor: Pezking
Datum:09.09.21 12:28
Antwort auf:Bin immer noch ungeimpft von sebigboss

>- richtig, Langzeitfolgen können noch nicht vorausgesagt werden

Hier herrscht halt leider nach wie vor ein weit verbreitetes Missverständnis darüber, was sich hinter "Langzeitfolgen" eigentlich verbirgt - nämlich nicht Nebenwirkungen, die viele Jahre nach der Impfung erstmals auftreten und deshalb jetzt noch niemandem auffallen konnten!

"Häufig werde mit »Langzeitfolgen« bezeichnet, was eigentlich sehr seltene Nebenwirkungen seien. Diese können erst erkannt werden, wenn ein Impfstoff in großem Maßstab verimpft worden ist. Das bedeutet: Häufige Nebenwirkungen werden in den Zulassungsstudien erkannt, sehr seltene aber wegen der begrenzten Teilnehmerzahl nicht. Diese fallen erst nach der Zulassung auf, wenn ausreichend viele Menschen die Impfung erhalten haben, was Jahre dauern kann."

[https://www.pharmazeutische-zeitung.de/welche-langzeitfolgen-zu-befuerchten-sind-123411/]

Nun wurden die Corona-Impfstoffe ja weltweit mittlerweile schon über 5,5 Milliarden Mal verabreicht, davon allein über 100 Millionen in Deutschland.

Ergo kann man wohl ausschließen, dass jetzt noch irgendwelche sehr, sehr seltene Nebenwirkungen zu Tage treten, zu denen es 5,5 Milliarden Mal zuvor nicht gekommen ist.

>- Vergleich mit einem Soldaten im Krieg, der vor der Wahl steht einen Bleihelm anzuziehen um sich in der jetzigen Situation zu schützen, aber weiss, dass er evtl. in ein paar Jahren dadurch geschädigt werden kann

Das ist ein völlig unpassender Vergleich, weil es - im Gegensatz zu Blei - bislang keinerlei Indizien für spätere Schädigungen durch Corona-Impfstoffe gibt.

Ein besserer Vergleich wäre: Dir ist bitter kalt und jemand gibt Dir einen Schal aus einer neuen synthetischen Wolle, die von den zuständigen Behörden als sicher bewertet wurde. Würdest Du diesen Schal verschmähen?

>Vielleicht gibt es ja noch andere, die die selbe Angst hatten, aber aus Gründen, die mich interessieren, sich doch überwunden haben.

Meine Eltern hatten diese Angst. Die konnten tatsächlich in der Nacht jeweils vor ihren Biontech-Impfungen kaum schlafen und sind ungefähr so nervös zu ihrem Impftermin gegangen wie ich zum Zahnarzt. ;-)

Denen kam leider auch nur Biontech in die Tüte. Da ich aber schon froh war, dass sie wenigstens dazu bereit waren, habe ich jetzt nicht noch on top massiv auf eine frühere Astra-Impfung gedrängt.

Vor allem waren sie durch die mediale Berichterstattung sehr verunsichert. Die ganzen üblichen ÖR-Talkshows haben dazu schon gereicht. Stichwort "False Balancing" - die schlimmen Folgen davon habe ich bei meinen Eltern live miterleben können.

Aber zu einer Biontech-Impfung waren sie wenigstens bereit, wenn auch mit offenbar fiesesten Bauchschmerzen im Vorfeld.

Natürlich haben sie alles anständig vertragen und sind jetzt stolz wie Oskar, dass sie diese für sie wohl wirklich enorme Hürde erfolgreich genommen haben. Mein Vater hat danach einen Bluttest machen lassen und erzählt nun jedem ungefragt von seinem hohen Antikörperwert. ;-)

War für die beiden davor aber wohl echt ein psychischer Kraftakt.

>Anders gefragt, an die bereits Geimpften, habt ihr euch nie über solche Spätfolgen gedanken gemacht?

Nein. Das überlasse ich den Experten von EMA und STIKO. Die wissen das besser als ich.

Jede Menge Gedanken habe ich mir hingegen über eine drohende Corona-Infektion und deren unmittelbare Folgen gemacht. Davor hatte ich schon ordentlich Bammel.

Und in jeder Hinsicht sehr erhellend und beruhigend finde ich auch das regelmäßige Anhören des NDR Corona Updates. Ein hervorragender Podcast, der mir sehr dabei geholfen hat, die Pandemie in all ihren Facetten greifbar zu machen und zu entmystifizieren.


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