Thema:
Re:+1 flat
Autor: Mampf
Datum:19.08.21 10:45
Antwort auf:Re:+1 von suicuique

Soo, jetzt habe ich auch Zeit, angemessen zu antworten. Danke für deine Geduld.


>Erst mal vorweg: Ich bin schon lange geimpft. Habe selbst keine Kinder. Und auch nur sehr überschaubaren Kontakt zu Kindern/Jugendlichen. Wenns hoch kommt sage ich alle 2 Wochen einem Kind "Hallo" ;)
>Ich fühle mich also in keinster Weise bedroht durch eine mögliche Infektion die ich mir durch Kinder/Jugendliche einfangen könnte.
>
>Was ich damit sagen will: Ich bin in dieser Frage ein Aussenstehender und halte mich für komplett emotionslos.



Danke für den Disclaimer. In meinem falle bin ich mit meiner fast 1 jährigen Tochter noch weiter weg von dieser Entscheidung. Sehe  (grad sitze ich bei der Tagesmutter zur Eingewöhnung der kleinen) aber natürlich das Damoklesschwert über der kleinen hängen.

Ich genieße seit gut 2 Monaten vollen Impfschutz, meine Partnerin hat ab morgen den vollen Schutz. Ansonsten bin ich so gegen alles geimpft was empfohlen wird(soweit ich den Überblick darüber habe) und morgen früh bekommt die kleine Impfung nummer 3 (frag mich nicht was, habe den Überblick verloren).

Bin also grundsätzlich pro Schulmedizin. Aber vora llem weil ich soweit vertrauen in Kommissionen habe und dem groß der Ärzteschaft. Pharma-Industrie stehe ich kritischen gegenüber, nicht, dass die uns vergiften wollen, aber die Profit-Gier mag ich da jetzt nicht unterschätzten wollen. Spielt jetzt aber bei der Diskussion nur eine untergeordnete Rolle.



>
>Und folgenden Punkt deiner Argumentation kann ich nicht wirklich nachvollziehen:
>
>>Was noch fehlt simd Langzeit Studien. Und da, man möge mich da bitte korrigieren ist zwar einerseits aus der Erfahrung mit anderen Impfstoffen kaum zu befürchten, dass noch nebenwirkungen oder komplikationen auftauchen sollten, jedoch ist es nicht unmöglich. Wie wahrscheinlich das ist, kann man nicht sagen, ausser man nimmt die wahrscheinlichkeit, wie oft zugelassene Impfstoffe halt sowas verursachen können, was aber imo halt auch ein bisschen milch Mädchen Rechnung ist.
>
>Du legst dar dass es u. U. zukünftige noch nicht bekannte ober abschätzbare Risiken bei einer Impfung gibt. Diese Bedenken sind valide und keiner wird Dir da pauschal widersprechen können.
>
>Soweit so gut.
>
>Nun mein Problem beim Verstädnis:
>
>Dein kompletter obiger Absatz lässt sich doch Wort für Wort genauso für die Infektion umformulieren und würde immer noch komplett gültig sein.
>Ich würde das als Argument gegen eine Impfung verstehen wenn hier gegenüberstünden: Impfung mit den unbekannten Risiken die keiner kennt vs. keine Impfung = status quo.


>
>Soweit ich weiss ist jedoch gängiger Konsens, dass sich in den nächsten Jahren so ziemlich jeder infizieren werden wird.
>
>Korrekterweise muss man also Impfung vs Infektion gegen-überstellen. Gehen wir da d'accord?




Jein. Wir gehen d'accord, was diese Gegenüberstellung angeht. Und grad bei Erwachsenen sehe ich es so, dass das Risiko eine schwere (folge) Erkrankung zu bekommen hoch genug ist, als dass man die Langzeit Komponente der Impfung in lauf nehmen kann. Meinem Verständnis mach ist bei erwachsenen die Gefahr dass durch die Impfung was schieflaufen kann nochmal geringer, bzw. Da trage ich die Entscheidung wirklich selber.

Außerdem mag ich noch hinzufügen, dass auch wenn vermutlich jeder infiziert oder geimpft sein wird, die zeit Komponente dabei ist auch zu berücksichtigen. Daher sollte man imo aus Panik nichts überstürzen. Und das ist meiner Meinung nach die krux der Geschichte, schau dir mal die headlines an, und dann die Zahlen dahinter. Sicher, Grund zum Aufblicken,  aber meinem Verständnis nach noch keine klare Ansage.

>
>Und da sehe ich nicht inwiefern die Bedenken (oben - bereits akzeptiert) nicht genauso auch für die Infektion gelten sollten. Und damit "rauskürzbar" sind bei der eigentlichen Frage impfen oder nicht?



Ja, wie gesagt, bei erwachsene stimme ich dir da voll zu, bei kindern sehe ich da einfach ein dilemma. Nicht falsch verstehen, ich plädiere nicht gegen die Impfung von kindern ab 12. Nur erschien es mir bis vor kurzem noch offensichtlich, dass es eben noch sehr unklar i ist, wobei das "Rauskürzen" der jeweiligen Risiken in der Rechnung nicht ganz aufging (geht), da die Gefahr einer schweren Infektion bei Kindern ja eher als sehr gering galt, und damit überschaubar blieb (in der hinsichten ist die karrikatur mit ihren 1% aus dem anderen thread afaik auch eine falsch Darstellung). Jetzt sieht die Sache wieder anders aus, weiterhin unklar, aber Vorsicht und wachsamkeit ist geboten. Noch sind die Absoluten Werte in USA niedrig, aber der Anstieg ist rasant.  

Imo immer noch kein Grund jedes Kind zu impfen, aber durchaus ein Grund, die Infektionsraten bei kindern massiv einzudämmen (ohne den Lebensalltag zu verstümmeln).
Aber ich kann die Sorge verstehen, vorall Ich wenn es absehbar wird, dass man ohne Impfung Gesellschaft eher aussen vor bleibt.

>
>Wie gesagt, ich will niemanden bekehren oder überzeugen seine Kinder impfen zu lassen. Ich bin da ein unbeteiligter Dritter und will mich in diese höchst private Entscheidung nicht einmischen.


Du, dass will ich auch nicht. Mag vermutlich so rüber kommen, weil ich dauernd für die Unentschlossenheit plädiere. Fühlte mich aber oft genug in die Ecke gedrängt, wenn es um die Stiko ging, bzw. Habe ich bezüglich des Drucks auf die stiko ein Unverständnis, vorallem weil ea eine privatsache zwischen Eltern und Ärzte des vertrauens war, und auch von den KK übernommen wurde. Aber diese Dynamik missfällt mir, ich habe da kein Vertrauen mehr in die gesamtgesellschaftlichen Übereinkunfte bei solchen Fragen. Letztes Jahr hat mir gezeigt, dass es nicht immer die Vernunft und Rationalität ist, die zu Beschlüssen und Konsens führt. Die Einstellung, die man gegenüber Maßnahmen oder impfung hat scheint mir in manchen kreisen gar dogmatisch zu sein (geht in beide Richtungen). Die Angst vor Verschwörungen vs. Die Angst vor Verschwörungsschwurblern. Die Angst vor davor, krank werden zu können vs. Das leugnen von der gefahr ernsthaft krank zu werden. Auch mir fällt es schwer, da einen klaren Blick zu halten.

Aktionismus vs Nachgeben wirtschaftlicher und bürgerlicher Interessen.  Welche masnahmen waren nun wirklich die jenigen, die was gebracht haben? Wie wichtig sind Datenschutz und unsere freiheiten, so banal sie auch erscheinen mögen angesichts einer Pandemie?

Naja, ist allea sehr komplex, daher finde ich den  offenen diskurs wichtig, leider scheint er mir in öffentlichen Debatten im Schatten von lagerdenken zu stehen.

Ich hoffe, das kling jetzt nicht alles zu wirr


>
>Aber aus einer logischen Überlegung heraus kann ich nicht verstehen warum dein obiger Absatz und die Überlegungen darin relevant sein sollten für die Entscheidungsfindung bei der Frage impfen oder nicht.
>
>gruß



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