| Re:Irgendwie absurd |  |
>Wie war sowas denn vor Social-Media. Wurden da so bewusste Fehlinformationskampagnen bestraft oder konnte da auch schon jeder einfach erzählen was er will?
Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist in den USA noch mal was anderes als bei uns. Hierzulande darf nicht jeder Quatsch behauptet werden.
Ich schätze, dass bei uns viel häufiger Aussagen theoretisch verfolgt werden könnten, aber viel zu selten ein Kläger auftaucht und ansonsten der Staat nicht hinterherkommt. Und es dürfte rechtlich auch ein Unterschied sein, ob ich den Quatsch tatsächlich in die Welt gesetzt oder nur weitergeleitet / gelikt o.ä. habe.
In dem Zusammenhang: Neulich habe ich eine Doku zum Thema „500 Jahre“ Reformation“ gesehen. Man kann wohl davon ausgehen, dass ohne den Buchdruck, der nur ein paar Jahrzehnte vor Luthers Wirken erfunden wurde, seine Arbeit und insbesondere die 95 Thesen nicht annähernd die Verbreitung gefunden hätten. Am Ende wurde durch die Reformation die gesamte abendländische Gesellschaft umgekrempelt - die Auswirkungen spüren wir bis heute.
Die Sozialen Medien mit ihrem Potenzial, (Des-)Informationen rasend schnell zu verbreiten, bieten die Möglichkeit, die Grundlage für ein ähnlich weitreichendes Ereignis zu sein wie es der Buchdruck damals für die Reformation war.
Fragt sich nur, was da auf uns wartet - ob es zum Guten oder zum Schlechten sein wird - und ob wir uns nicht schon längst inmitten dieses Ereignisses befinden. Wenn ich mir die Sprengkraft anschaue, die die Sozialen Medien besitzen, könnten wir uns schon längst mittendrin in diesem Umwälzungsprozess befinden.
EDIT: Diese Doku sollte jeder gesehen haben:
[http://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=26&msgid=4774885]