Thema:
Re:Ab Fr. keine Maskenpflicht in Sachsens Geschäften meh flat
Autor: token
Datum:14.07.21 16:10
Antwort auf:Re:Ab Fr. keine Maskenpflicht in Sachsens Geschäften meh von Mampf

>Hey ja, so kann man ja gerne Argumentieren und das macht ja auch sinn. Dennoch bin ich vorsichtug zu früh die mistgabel u d fackel Stimmung breit machen zu lassen.
>

Du lehnst dich imo sehr sehr weit aus dem Fenster und legst Droog damit Dinge in den Mund die er nicht gesagt hat, und wo ich auch nicht denke dass er hier auch nur im Ansatz daran gedacht hat Feindbilder zu zeichnen, auch nicht vorbereitend.

In der Sache bin ich bei dir, mir ist das auch ein wenig zu viel der Stimmung gegen spezifische Menschengruppen. Selbst wenn jemand Impfgegner ist, heißt das ja nicht gleich dass man damit auch beschildet durch die Straßen zieht und vor Kretschmer sein Haus skandiert. Ich kenn etwa selbst ne verstrahlte Tante die Stein und Bein auf Homöopathie schwört und der so ein Teufelszeuch nicht in den Arm kommt. Die ist aber kein Unmensch sondern nett, hilfsbereit und hinsichtlich ihrer Ansichten auch nicht aggressiv und politisch aktiv oder so.
Die macht halt das was sie für sich für richtig hält und missioniert auch nicht wenn man ihre krude Perspektive nicht teilt und ist im Diskurs eher so let's agree to disagree.

Klar hab ich dazu eine Meinung, und keine Positive, aber das liegt auch an meinem spezifischen Blickwinkel auf die Krise. Dieser ist durchaus martialisch, für mich ist das etwas wo uns eine Krankheit einen fucking Krieg erklärt hat. Und das ist ein Krieg wo man nicht verhandeln kann weil der Feind keine Verhandlungen führt sondern einfach seiner Natur folgt. Es ist ein Krieg den wir nur als Gemeinschaft gewinnen können, und da braucht es jeden Einzelnen. Und niemand verlangt von den Menschen dass sie um ihr Land, ihre Familie und ihre Mitbürger zu schützen in Übersee ballernd einen Strand hochlaufen, sondern einfach nur einen fucking Arzttermin und sich eine Spritze in den Arm setzen zu lassen. Und das ist imo, egal was man für Ansichten hat, nicht zu viel verlangt im Kontext so einer fundamentalen Krise. Jeder Arm zählt, jeder Arm hat Gewicht.

Aber ich denke auch nicht dass der Pranger "Das ist der Weg" ist um viel zu erreichen, sondern dass man diese Menschen mitnehmen muss. Irgendwie erreichen muss. Ihnen irgendwie verklickern muss wie wichtig das ist und ihren Blick auf die dazu notwendigen Fokuspunkte zu richten.
Und Schimpf und Schande führt da imo nur zu einer Verhärtung der Fronten.

Kurz, ich finde es asozial, egoistisch, egozentrisch und kurzsichtig sich in so einer Krise der Mithilfe zu verweigern. Aber ich bin mir sicher, wie diese Menschen das Gesamtgeschehen reflektieren ist so gelagert dass diese einfach betriebsblind dafür sind, WARUM ihr Verhalten asozial ist. Weil im medialen Kuddelmuddel alles mögliche am Start ist, nur eben kein klarer Fokus der solche Zusammenhänge verständlich erklärt und auch so gelagert ist dass er auch alle Menschen erreicht.

Umso wichtiger fand ich genau darüber wie man das schafft so früh wie möglich nachzudenken. Die Herausforderung ist imo nicht zu kucken dass man irgendwie eine Verbindungsbrücke zwischen Kühlschrank mit Impfstoffen und Bürgerarm zu bauen. Frei nach Feld der Träume, wenn du es baust werden sie kommen, und wie du es baust ist keine neu zu erfindende Raketenwissenschaft. Das ist usual business, das ist ein reines Logistikproblem. Aber wie man genau die Menschen erreicht die eben nicht in der Schlange stehen ist ein undankbares Problem, das, wenn man seine Ziele erreichen möchte, schlicht und ergreifend gelöst werden muss, und genau da hat man eben keine Anleitung und keine Anschaubeispiele wie das funktionieren kann.

Da ist halt imo die eigentliche Herausforderung. Und wenn die Antwort darauf so wie es ausschaut, "fuck it, durchseuchen!" ist, ohne dass man es auch nur probiert hat, ist das imo ein Armutszeugnis, und eines dass eben die Unwägbarkeit mitbringt ob das überhaupt funktionieren kann, oder alles nur schlimmer machen könnte, weil Mutationsparty mit unbekanntem Ausgang und schwer schätzbarem Risiko und einem möglicherweise massiven Kollateralschaden, Stichwort unbekannte Spätfolgen nach Erkrankung.


< antworten >