Thema:
+1n/t flat
Autor: joelcoen
Datum:13.07.21 12:15
Antwort auf:Re:Impfstatus und Datenschutz von Bomber

>>>Grundsätzlich finde ich es falsch, wenn der AG da nachfragt.
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>>>Es geht ihn halt nichts an, ob ich mich impfen lasse oder nicht.
>>>Ist doch alles klar in der DSGVO geregelt.
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>>>Gesundheitliche Daten sind völlig zurecht privat und gehen den AG nichts an.
>>>Ich fände schon allein die Frage danach scheisse. Bin ja in einem Abhängigkeitsverh. und werde dann unter Umständen Auskunft geben, obwohl ich nicht will.
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>>>gesendet mit m!client für iOS
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>>Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass den Arbeitgeber die gesundheitliche Daten seiner Angestellten nichts angehen. Aber Herrgott nochmal, wir haben Pandemie. Es wird ja auch nicht der allgemeine Gesundheitsstatus abgefragt, sondern lediglich, ob ein Schutz gegen ein weltweit grassierendes Virus gegeben ist. Und dieser Schutz beeinflusst maßgeblich das anzuwendende Hygienekonzept. Wir Arbeitgeber haben viel zum Schutz unserer Angestellten investiert (Zeit und Geld) und nicht wenige haben ordentlich Federn gelassen, weil der Betrieb seit nunmehr fast anderthalb Jahren nicht, oder nur eingeschränkt möglich ist/war. Wenn wir Arbeitgeber nunmehr die Abläufe innerhalb des Betriebes wieder in eine Bahn lenken möchten, die das Unternehmen zu alter Produktivität zurückführt (und letztendlich auch die Arbeitsplätze sichert), sollte dieser Gedankengang doch nicht so abwegig sein. Habt ihr alle solche Arschloch-Arbeitgeber, dass man alle theoretischen Rechte nutzen möchte oder ist es eine Prinzipienfrage? Ich verstehe es hier zum Teil echt nicht. Ich war, bevor ich Partner der Kanzlei wurde, knapp 10 Jahre in der jetzigen Kanzlei angestellt. Es war ein ständiges geben und nehmen. Von beiden Seiten. Und dieser Grundsatz gilt bis heute. Als Angestellter hätte ich sofort meinen Impfstatus mitgeteilt. Einfach in der Hoffnung, dass wir ein Stück unseres normalen (Büro)Alltags von vor der Pandemie zurückgewinnen können.
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>Jeder hier argumentiert immer mit Büroalltag und Schutzmaßnahmen. Das lässt sich auch anders regeln: Eine anonymisierte Umfrage, oder Erfassung des Impfstatus (hab ich beim BR Gremium so gemacht). Dann weiß man auch, wie hoch die Durchimpfung ist und kann seine Konzepte anpassen.
>Was aber nicht geht, dass diese Daten einem einzelnen zugeordnet werden können. Wir sind ein Büro mit über 400 MA und da gibt es mind. 10% Arschlöcher, die versuchen einen anderen wegen dies oder jenem zu diskreditieren. Denen auch noch Munition geben von AG Seite? Sicher nicht.
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>>Wenn ich mir hier so einige Aussagen anhöre, spiegelt das genau die Probleme wieder, die wir gegenwärtig auch in der Politik sehen. Nichts wird entschieden, weil es irgendein Paragraph verhindert. Zu oft wird der fehlende Pragmatismus angeprangert und das wir in Zeiten der Pandemie zu unflexibel reagieren. Im Gegenzug sind viele hier aber ebenfalls sehr Paragraphen treu. Das, was in der Politik im großen Stil abläuft, mache hier viele auf niedrigerer Ebene und ist für mich sinnbildlich für die daraus resultierende Bürokratie und Behäbigkeit. Was ich mir seit der Beginn der Pandemie an Verordnungen zum Thema Arbeitsschutz durchlesen musste und welche Maßnahmen umgesetzt wurden, ist echt unbeschreiblich. Und wir sind nur knapp 20 Leute in der Kanzlei. Das ging unterm Strich noch. Und 99,5 % aller deutschen Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen...
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>Und genau das ist es: Jeder der hier Pro argumentiert, arbeitet gefühlt in einem Minibüro . Da kann eh nix geheimgehalten werden.
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>>Auch die hier teilweise geführte Diskussionen, ob die Impfung Arbeitszeit ist, lies mich zuweilen vom Glauben abfallen. In erster Linie schützt man sich selbst und seine Liebsten (und alle anderen Menschen denen man so begegnet). Selbst wenn man mal ein, zwei Tage Urlaub investieren muss, ist das doch auch nicht zu viel verlangt. Wenn der Impfstatus nicht mitgeteilt werden muss, muss die Impfung selbst dann Arbeitszeit sein oder müsste man dann so konsequent sein - da gesundheitliche Daten den Arbeitgeber nichts angehen (da Privatsache) – das die Impfung dann auch dem Grunde nach keine Arbeitszeit sein kann? Aber das nur mal so nebenbei.
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>>Unterm Strich muss es doch im Interesse aller liegen, dass wir den gegenwärtigen Zustand so schnell wie möglich hinter uns lassen. Und dazu gehört für mich , dass der Impfstatus mitgeteilt werden sollte. Wenn der Arbeitgeber kein Arschloch ist, spricht doch nichts dagegen, mal über seinen Schatten zu springen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Wenn eure Arbeitgeber hingegen doch konsequent im Arschloch-Modus unterwegs sein, vergesst meine obigen Ausführungen. ;)
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