Thema:
Re:Impfstatus und Datenschutz flat
Autor: Scarface
Datum:13.07.21 12:00
Antwort auf:Re:Impfstatus und Datenschutz von Zinkhal

>Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass den Arbeitgeber die gesundheitliche Daten seiner Angestellten nichts angehen. Aber Herrgott nochmal, wir haben Pandemie.

Ja, das ist wohl jedem normal denkendem Menschen bewusst denke ich mal.


>Es wird ja auch nicht der allgemeine Gesundheitsstatus abgefragt, sondern lediglich, ob ein Schutz gegen ein weltweit grassierendes Virus gegeben ist. Und dieser Schutz beeinflusst maßgeblich das anzuwendende Hygienekonzept. Wir Arbeitgeber haben viel zum Schutz unserer Angestellten investiert (Zeit und Geld) und nicht wenige haben ordentlich Federn gelassen, weil der Betrieb seit nunmehr fast anderthalb Jahren nicht, oder nur eingeschränkt möglich ist/war.

So und hier fangen schon für mich die ersten Probleme an. "Wir Arbeitgeber".
Sorry, kann ja sein, dass es bei euch im Betrieb und bestimmt auch bei vielen anderen so abgelaufen ist.
Es gibt aber auch in Deutschland sehr viele Betriebe, die ganz klar auf die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer geschissen haben.

>Wenn wir Arbeitgeber nunmehr die Abläufe innerhalb des Betriebes wieder in eine Bahn lenken möchten, die das Unternehmen zu alter Produktivität zurückführt (und letztendlich auch die Arbeitsplätze sichert), sollte dieser Gedankengang doch nicht so abwegig sein.

"Wir Arbeitgeber" schon wieder.

>Habt ihr alle solche Arschloch-Arbeitgeber, dass man alle theoretischen Rechte nutzen möchte oder ist es eine Prinzipienfrage? Ich verstehe es hier zum Teil echt nicht.

Die meisten Arbeitgeber die ich bisher hatten waren menschlich und auch im Umgang mit Arbeitnehmern das Allerletzte, ja. Denen hätte ich aus Prinzip alles verschwiegen, was auch nur irgendwie ins Private geht.
Erst seit etwa 7 Jahren bin ich bei einer Firma, in der ich mich wohl fühle und nicht das Gefühl habe, jeden Tag komplett ausgenutzt zu werden. Hier gehe ich auch ganz anders mit diesen Punkten um und gebe gerne Auskunft, weil tatsächlich das Gefühl da ist, dass es um uns als Ganzes geht.
Insofern ist das ein sehr guter Punkt den du ansprichst meiner Meinung nach.

Gesundheitsdaten sind etwas sehr privates, es muss auch eine Art Vertrauensverhältnis da sein zwischen dem AG und dem AN. Wenn es über Vertrauen und Zusammenarbeit geht, bin ich sofort dabei, wenn es einzig und allein über das Abhängigkeitsverh. geht sehe ich halt ein Problem darin.

Beim Ursprungsposting und bei deinem  wird mir halt zu pauschal der Arbeitnehmer angegangen, wenn er seine Daten nicht preisgeben will und beide Arbeitgeber argumentieren, dass es ja nur um bessere Planung der Abläufe geht.
Ja, ihr könnt nun mal aber nicht für alle eure Arbeitnehmer sprechen, ob die euch diebezüglich auch genau so vertrauen wie ihr das gerne hättet oder davon ausgeht.

Denke mal, dass man als Arbeitgeber, oder besser gesagt "ihr Arbeitgeber" :)), diesen Punkt sehr unterschätzt. Wie sehr man einen Arbeitgeber hassen kann oder sich von ihm bevormundet fühlt. Sehr viele Menschen die ich kenne, eigentlich die meisten, sind ja nicht glücklich in ihrem Job und finden ihre Vorgesetzten und Chefs nicht gerade gut um es mal freundlich zu formulieren.

>i ch war, bevor ich Partner der Kanzlei wurde, knapp 10 Jahre in der jetzigen Kanzlei angestellt. Es war ein ständiges geben und nehmen. Von beiden Seiten.

Ah, ein ganz normaler Job also :))
Nein, solche Arbeitsplätze hatte ich nicht im Kopf, als ich mein Posting verfasst habe muss ich gestehen.

> Und dieser Grundsatz gilt bis heute. Als Angestellter hätte ich sofort meinen Impfstatus mitgeteilt. Einfach in der Hoffnung, dass wir ein Stück unseres normalen (Büro)Alltags von vor der Pandemie zurückgewinnen können.

Für mich wäre das von AG zu AG verschieden.
Gibt durchaus AGs, da hätte ich mich seit Beginn der Pandemie krankschreiben lassen, so beschissen wie sie mit Ihren Arbeitnehmern während dieser Zeit umgegangen sind. Es gibt aber auch AGs, da ist tatsächlich das miteinander wichtig und schön und da will man von sich aus, wie du schon sagst, dass alles gut läuft und es vorwärts geht mit der Situation.

Ich glaube schlicht und ergreifend, wenn ich so Postings wie das obige von tse lese oder jetzt deines, dass man einfach nicht wirklich weiss, wie schlimm es in den Arbeitsplätzen in den unteren Lohnbereichen dieses Landes aussieht.

gesendet mit m!client für iOS


< antworten >