Thema:
Man hat einfach den Umbruch verpasst (imo) flat
Autor: McDee
Datum:05.07.21 14:28
Antwort auf:KW 26: nur noch 4,9 Mio Dosen verimpft von joelcoen

Man hat sich glaube ich zu sehr dran gewöhnt dass die Impfwilligen den Impfungen wortwörtlich hinterherrennen (bzw. dafür bisweilen auch quer durch die Republik fuhren)

Das lag bei den ersten am persönlichen Gesundheitsrisiko. Dann kamen die absehbaren Erleichterungen für Freizeit und vor allem Urlaub hinzu. Auf dieser Welle schwamm man bis vor kurzem noch.

Nun ändert sich jedoch die Situation: Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Impfung dem eigenen Urlaubsplan mehr schaden als nutzen, da die Terminvergabe teils extremst unflexibel ist. Bei unserem Hausarzt z.B. kann man nichtmal einen Tag vor oder zurück bei der Planung der Zweitimpfung, die wird taggenau in 6 Wochen eingeplant. Wenn man da nicht kann wird man nachhause geschickt und wieder nach ganz hinten auf der Warteliste gesetzt.

Natürlich kann man auch von den zu Impfenden eine gewisse Flexibilität verlangen. Sich mal von der Arbeit für die Impfung freizunehmen oder Termine umzulegen wo das möglich ist, wäre für uns z.B. selbstverständlich. Aber auch auf Seiten der Impfenden muss langsam mehr Flexibilität kommen, auch wenn es mehr Organisation bedarf. Man kann nicht ernsthaft erwarten dass man auf ewig von alleine die Türen eingerannt bekommt und sich mit der Terminorganisation nach dem Prinzip "Friss oder stirb" möglichst wenig Arbeit macht.

Jedenfalls nicht, wenn das Ziel ist, möglichst schnell so viele Leute wie möglich zu impfen.

Mich wundert dass man von dieser Entwicklung vermeintlich nun so überrascht ist, während ich fest davon ausging, dass man schon Pläne hat wie man die Impfungen weiter am laufen hält wenn die "Early Adopters" durch sind. Stattdessen sinniert man JETZT erst über Anreize oder Strafen oder mobile Impfteams.

Letztlich wird aber doch demnächst alles auf die gewohnte Situation mit anderen Impfungen hinauslaufen: Man geht gezielt zum Arzt, der hat entweder Impfstoff da oder bestellt ihn, und dann kommt man zu einem wie üblich gebuchten Termin und lässt sich impfen. Und wenn der Arzt genug hat, bietet er bei jedem normalen Arztgespräch eine Impfung an. Muss sich nach der Übernachfrage halt erstmal in eine gewisse Normalität einpendeln.

mcdee


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