Thema:
Re:Spahn rudert zurück. flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:01.07.21 23:11
Antwort auf:Re:Spahn rudert zurück. von Droog

>Bei dir haben ich halt manchmal den Eindruck, als schreiben in dir 2 unterschiedliche Personen. Den vernunftbegabten und den äußerst trollig-emotionalen Matze.
>Ich glaube auch, dass diese Übertreibungen wirklich nur bewusste Übertreibungen sind.


Das mache ich selten. Beispiel: Wenn ich hier schreibe, dass man sich in vielen Büros Freitags um 10 zu einem Umtrunk trifft und dann ab 12 alle nach Hause gehen, dann ist mir bewusst, dass das nicht überall so ist. Auch da wo ich jetzt arbeite nicht. Ich habe es aber bei einem sechsmonatigen Praktikum in einer Krankenhausverwaltung wirklich genau so erlebt. Ebenso den Single Malt, der im Privatwartezimmer eines Zahnarztes kredenzt wurde. Selbst miterlebt und dann etwas zu sehr verallgemeinert.

Manches regt mich wirklich auf und ich bin dann zu emotional. Z.B. mein Ausbruch angesichts der pauschalen WHO-Maskenempfehlung trotz Impfung. In einigen Regionen der Welt gerechtfertigt, in anderen mit Niedrigstinzidenz nicht. Sehe ich immer noch so aber meine Reaktion war viel zu heftig.

In diesem Fall: Nach ARD Deutschlandtrend von heute fürchten 46% der Deutschen, dass ihre Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt werden. Dazu gehöre ich auch. Wenn mich das in den Augen einiger schon zu einem Troll macht, dann muss ich damit leben. Andere regen sich hier unglaublich auf, wenn sie auf irgendeinem Platz zehn junge Leute mit Bierflaschen sehen oder im Laden einer die Maske nicht über der Nase hat. Da denke ich mir nur "viel Spaß" bzw. "du lernst es auch noch". Wo ich dagegen wie ein Zisselmann abgehe, sind Politiker, die zu leichtfertig mit Grundrechten umgehen. Dazu reicht mir schon Gerede von "Schrauben anziehen" oder "Privilegien", damit ich Hals bekomme. Ist eben meine schwache Seite.

Mein Posting heute zum Verfassungsgericht war aber kein "Wutposting" sondern drückte nur meine Enttäuschung darüber aus, dass die Eilanträge zur "Bundesnotbremse" alle abgebürstet wurden. Ich hatte vorher diverse Texte von Verfassungsrechtlern gelesen und die haben vor allem die Tatsache, dass rechtliche Mittel gegen das Gesetz nur in Form einer Verfassungsbeschwerde möglich waren, als einen Punkt genannt, der fast sicher vom BVerfG beanstandet würde. Ebenso die nächtliche Ausgangssperre. Für mich sah es so aus, als hätte dem Gericht einfach der Mut gefehlt und sie hätten die Entscheidung daher auf die lange Bank geschoben, bis das Gesetz sowieso ausgelaufen ist. Daher fehlt mir Phils Vertrauen, dass man im Fall der Variantengebiete sofort gegen die Bundesregierung entschieden hätte. Das ist alles.


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