Thema:
Re:Werden wir im Herbst eine Zweiklassen Gesellschaft haben flat
Autor: token
Datum:22.06.21 12:58
Antwort auf:Re:Werden wir im Herbst eine Zweiklassen Gesellschaft haben von KOSH

>>>Noch ein Satz zum Gleichheitsgrundsatz:
>>>
>>>Das ist etwas komplexer. Ungleichbehandlungen sind erlaubt, wenn entweder die Sachverhalte nicht vergleichbar sind oder es einen sachlichen Grund für die Ungleichbehandlung gibt. Der sachliche Grund wären hier die Impfungen.
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>>Ich wollte eh nicht in so eine Richtung weil man die Gesetzeslage imo nicht zerkopfen muss. In einem Katastrophenfall wo eigene Bürger sterben muss man handlungsfähig sein. Die last ressort Handlung in der Pandemie ist ein Lockdown.
>
>Seufz, immer wieder brav ignorierst Du die Tatsache, daß Geimpfte keine Belastung mehr für das Gesundheitssystem darstellen. Deswegen sollte im Herbst die Zahlen der Coronavirus Infektionen wieder steigen, dann bei den Nicht Geimpften und nicht bei den Geimpften.
>Und weil das so ist, wird kein Gericht akzeptieren, daß Geimpfte in einen Lockdown sollen, obwohl Sie keine Belastung für das Gesundheitssystem darstellen.
>Auch ignorierst Du schön die Tatsache, daß selbst in England mit der Delta Variante das marode Gesundheitssystem nicht annähernd in Bedrängnis gerät.


Ich ignoriere gar nichts, und deswegen reden wir halt durchgehend aneinander vorbei. Dass ein Staat und all seine Gewalten auch selbst gesetzlichen Regularien unterliegen ist mir bewusst. Sowas wird einem schon in der fünften Klasse erklärt und ist keine breaking news.
Mir ist allerdings auch bewusst dass alle seriösen Regularien für den Krisenfall gerüstet sind, damit die eigentliche Gewalt für einen Krisenfall gerüstet ist, bei dem eine strenge Einhaltung der Linienprinzipien einen Verstoß gegenüber dem akut notwendigen Krisenmanagement generiert.

Wenn ich ein Programm schreibe, dann habe ich mich bei einer Produktivnahme an die daran gebundene Regulatorik zu halten. Wenn aber in Produktion etwas unvorhergesehen so auf die Bretter geht, dass der ganze Laden steht, darf ich krisenbezogen auch einen Hotfix einspielen der diesen regulatorischen Prozess umschifft. Wenn ich an einer Ampel stehe und es ist rot, dann darf ich nicht einfach auf die Straße springen. Aber wenn ein Auto die Kontrolle verliert, kann ich zum Selbstschutz genau dahin wegspringen, und kein Verkehrspolizist wird mir für sowas einen Strafzettel ausstellen. Und auch ein Staat ist für den Ausnahmezustand gerüstet, und steht dann nicht mit heruntergelassenen Hosen da und muss dann sagen, jo, wir als Staat sollten jetzt eigentlich die Krise managen weil dafür sind wir da, aber dummerweise verbietet uns unsere eigene Gesetzgebung, die eigentlich dafür da ist unsere Funktionalität zu gewährleisten, dass wir dieser Aufgabe nachkommen. Aber wir drücken uns alle ganz doll die Daumen dass sich das auch von selbst ausschwitzt.

Regeln und Gesetze haben Ausnahmen und Sonderlöckchen und Sonderlöckchen am Sonderlöckchen und müssen diese haben, weil sich nicht alles einheitlich und widerspruchsfrei über Regeln abbilden lässt (auch wenn man sich in Deutschland sichtlich darum bemüht ;) ).

Macht ein Ausnahmezustand eine temporäre Beugung oder Umschiffung des regulatorischen Linienbetriebs erforderlich, passiert halt genau das.
Und das ist komplett normal und vorgesehen und kein Fehler in der Matrix.

Es ist ein Punkt der derart selbstverständlich ist imo, dass es mich irritiert wie man sich in sowas überhaupt verbeißen kann. Aber es steht dir auch weiterhin frei dieser Perspektive zu frönen dass ich zu blöde bin diesen "Beweis" meiner fundamentalen Fehlannahmen zu verstehen, den du da, mit welcher Expertise auch immer, zu vermitteln versuchst. Ich sehe da nichts was mich auch nur im Ansatz überzeugt, und ich selbst habe keinerlei Elan dich von irgendwas zu überzeugen weil es mir aufrichtig egal ist.


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